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Nachhaltige Aktien, Anleihen / AIF, Crowd-Investment, Wachhund
Pleitenrekord bei Start-up-Unternehmen
Die Kreditzinsen steigen, das Konsumklima ist trübe: In diesem ungünstigen Umfeld haben vor allem junge Firmen Schwierigkeiten, sich über Wasser zu halten. Auch für Anlegerinnen und Anleger, die Geld in Crowdinvestments gesteckt haben, nehmen die Risiken zu.
In Deutschland sind bis Anfang Oktober bereits mehr Start-ups in die Pleite gerutscht als im gesamten Vorjahr. Das geht aus Erhebungen des Datendienstes Startupdetector für das „Handelsblatt“ hervor. Insgesamt hätten bisher 238 Jungunternehmen Insolvenz angemeldet, überdurchschnittlich viele davon im dritten Quartal.
Profianleger sind vorsichtig
Branchenbeobachter erwarten, dass diese Entwicklung vorerst weiter anhalten wird. Dies liegt nicht nur an Absatzproblemen und höheren Zinsen für Bankkredite, sondern auch an der Zurückhaltung anderer professioneller Investoren: Nach Angaben des „Handelsblatts“ steckten Wagniskapitalgeber von Januar bis September mit 5,4 Milliarden Euro nur etwa halb so viel Geld in deutsche Start-ups wie im Vorjahreszeitraum.
Auch ECOreporter geht davon aus, dass es bis auf Weiteres vermehrt zu Pleiten bei jungen Firmen kommen wird. In den letzten Monaten meldeten aus dem nachhaltigen Bereich unter anderem der verhinderte Elektroautobauer Sono Motors aus München, der Augsburger Solarmodulhersteller tubesolar, die ecabiotec-Tochter des Wassertechnikanbieters blueplanet aus Frankfurt und der Darmstädter Elektrolastenrad-Verleiher sigo Insolvenz an.
Besonders gefährdet sind Unternehmen, die sich über Crowdinvestings Geld besorgen. Diese Firmen erzielen meist noch keine Gewinne, bekommen häufig nicht ausreichend Kredite von Banken, weil diese ihre Geschäftsmodelle als zu riskant einstufen, und müssen Crowd-Anlegern zunehmend höhere Zinsen bieten, um ihre Fundingziele zu erreichen.
ECOreporter rät schon seit Längerem zu großer Vorsicht bei Crowdinvestments. Viele Angebote sind zusätzlich riskant, weil es bei ihnen um Nachrangdarlehen mit vorinsolvenzlicher Durchsetzungssperre geht. Bei diesen Darlehen müssen die Unternehmen ihre Zins- und Rückzahlungen bereits aussetzen, wenn diese Zahlungen eine Insolvenzgefahr darstellen könnten. Im schlimmsten Fall verlieren Anlegerinnen und Anleger ihr komplettes eingesetztes Kapital.
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In der Wachhund-Rubrik berichtet ECOreporter regelmäßig über nachhaltige Unternehmen, die in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind.