Einfach E-Mail-Adresse eintragen und auf "Abschicken" klicken - willkommen!
SAP: 12 Milliarden Dollar für Marktforschungstochter?
Der Walldorfer Softwarekonzern und ECOreporter-Aktien-Favorit SAP kommt offenbar mit den Plänen zum Verkauf seiner Marktforschungstochter Qualtrics voran. Die US-Beteiligungsgesellschaft Silver Lake hat gemeinsam mit dem kanadischen Pensionsfonds CPPIB ein Angebot über 12,4 Milliarden US-Dollar vorgelegt. Das teilte Qualtrics am gestrigen Montag mit.
Qualtrics stellt sogenannte „Experience Management“-Software her, die Firmen bei der Befragung von Kunden und Mitarbeitern unterstützt. Das Unternehmen passt nach Ansicht von SAP nicht mehr zum Kerngeschäft des Konzerns.
Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.
SAP hatte Qualtrics 2018 für 8 Milliarden Dollar gekauft, gliederte es aber nur zwei Jahre später aus und brachte es 2021 an die Börse. Aktuell hält SAP noch 70 Prozent an Qualtrics.
Silver Lake und der Pensionsfonds wollen Qualtrics wieder privatisieren, wenn der Deal zustande kommt. Konkret bieten die Unternehmen pro Aktie der Klassen A und B 18,15 US-Dollar (17,07 Euro). Der Angebotspreis liegt damit knapp 62 Prozent über dem Schlusskurs der A-Aktien vom 25. Januar. SAP und die übrigen Anteilseigner haben bis 15. März Zeit, um das Angebot zu verhandeln.
Dividende wird deutlich erhöht
Die SAP-Aktie gewann infolge der Nachricht gestern mehr als 2 Prozent, aktuell ist sie im frühen Tradegate-Handel 0,3 Prozent im Minus und kostet 111,64 Euro (Stand: 7.3.2023, 8:56 Uhr). Auf Monatssicht notiert die Aktie 0,6 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 15,6 Prozent an Wert gewonnen.
SAP hatte trotz eines Gewinneinbruchs 2022 und eines harten Sparkurses inklusive Stellenstreichungen eine Erhöhung der Dividende um 0,10 Euro auf 2,05 Euro je Aktie angekündigt. ECOreporter berichtete hier. Die geplante Ausschüttungsquote liegt damit bei 140 Prozent des Nettogewinns - ein sehr hoher Wert.
Nach Einschätzung der Redaktion dürfte die Ausschüttung auch als "Entschädigung" für den in den vergangenen zwei Jahren schwachen Börsenkurs gedacht sein. Dieser hängt mit der Strategie des Konzerns zusammen: SAP investiert Milliarden in das aussichtsreiche Geschäft mit Cloud-Software – das drückt vorerst auf den Gewinn und belastet auch die Aktie.
Seit Oktober 2022 zeichnet sich eine Kurserholung ab, die Aktie hat seitdem gut 36 Prozent zugelegt. Dies liegt neben den angekündigten Sparmaßnahmen auch an dem geplanten Qualtrics-Verkauf.
Langfristig ein gutes Investment
ECOreporter hält weiterhin an seiner Empfehlung für die SAP-Aktie als langfristiges Investment fest. Die Ausrichtung des Konzerns auf den Cloud-Bereich dürfte mittelfristig wieder zu Gewinnen auf einem attraktiven Niveau führen. Für 2023 rechnet SAP mit einem „beschleunigten Umsatzwachstum“ und einem Plus von 10 bis 13 Prozent beim um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT).
Die Aktie ist allerdings derzeit mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für 2023 von 36 nicht günstig. Für 2024 wird das KGV bei etwas moderateren 28 erwartet. Wer jetzt einsteigt, sollte einen langen Atem mitbringen.
SAP ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Dividendenkönige. Zum ausführlichen Unternehmensporträt gelangen Sie hier.
Lesen Sie auch den ECOreporter-Überblick über die Entwicklung der nachhaltigen Dividendenkönige.
SAP SE: