SAP will rentabler werden. Die Aktie zeigt sich derzeit robust. / Foto: SAP

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Auf Sparkurs: SAP streicht 3.000 Stellen

Nach einem Gewinneinbruch im letzten Jahr setzt SAP den Rotstift an. Europas größtes Software-Haus baut Arbeitsplätze ab und prüft den Verkauf seiner börsennotierten US-Marktforschungstochter Qualtrics.

SAP-Chef Christian Klein teilte gestern mit, man werde 3.000 Stellen streichen, davon rund 200 in Deutschland. Weltweit beschäftigt der Walldorfer Konzern derzeit etwa 112.000 Menschen, 4.500 mehr als vor einem Jahr.

SAP will Kosten sparen und sich zudem stärker auf sein Kerngeschäft konzentrieren. Deshalb prüft das Management auch den Verkauf von Qualtrics. Kleins Vorgänger Bill McDermott hatte das Unternehmen 2018 für 8 Milliarden US-Dollar gekauft, um dem schärfsten SAP-Konkurrenten Salesforce Marktanteile im Bereich Vertriebs- und Kundenmanagementsoftware abzujagen. Die Erwartungen erfüllten sich aber nicht.

SAP steigerte den Umsatz im letzten Jahr um 11 Prozent auf 30,9 Milliarden Euro. Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) gab es hingegen wegen gestiegener Kosten keine Zuwächse, und der Nettogewinn brach um zwei Drittel auf 1,7 Milliarden Euro ein, vor allem weil einige Risikobeteiligungen an Start-up-Unternehmen floppten.

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Für 2023 rechnet SAP mit einem „beschleunigten Umsatzwachstum“ und einem Plus von 10 bis 13 Prozent beim um Sondereffekte bereinigten EBIT.

Die Jahreszahlen liegen im Rahmen der Markterwartungen. Die SAP-Aktie notiert auf Wochensicht 1,4 Prozent im Minus, derzeit kostet sie an der Börse Xetra 104,86 Euro (Stand 27.1.2023, 9:35 Uhr). Nach hohen Kursverlusten in den ersten drei Quartalen 2022 befindet sie sich seit Oktober wieder in einer Aufwärtsbewegung, im Monatsvergleich hat sie knapp 8 Prozent zugelegt. In den letzten Jahren schwankte der Kurs stark. Auf Jahressicht ist die Aktie 11 Prozent im Minus, auf fünf Jahre gesehen hat sie 14 Prozent gewonnen.

ECOreporter hält weiterhin an seiner Empfehlung für die SAP-Aktie als langfristiges Investment fest. Die Ausrichtung des Konzerns auf den zukunftsträchtigen Cloud-Bereich dürfte mittelfristig zu Gewinnen auf einem attraktiven Niveau führen. 2022 stieg der Umsatz der Cloud-Sparte überproportional stark um 33 Prozent. SAP ist als einer der Weltmarktführer im Geschäft mit Unternehmenssoftware robust genug aufgestellt, um die aktuellen Herausforderungen auf dem Weltmarkt zu meistern.

Die Aktie ist allerdings derzeit mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 72 teuer. Das erwartete KGV für 2023 liegt bei 34, für 2024 bei vertretbaren 27. Wer jetzt einsteigt, sollte einen langen Atem mitbringen. Die erwartete Dividendenrendite für das Geschäftsjahr 2022 beträgt 2 Prozent.

SAP ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Dividendenkönige. Zum ausführlichen Unternehmensporträt gelangen Sie hier.

Lesen Sie auch den aktuellen ECOreporter-Überblick über die Entwicklung der nachhaltigen Dividendenkönige.

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