SAP hat seinen Ausblick aufgrund des Verkaufs der US-Tochter Qualtrics korrigiert. / Foto: Unternehmen

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SAP senkt nach Qualtrics-Verkauf Gewinnprognose

Der Walldorfer Software-Konzern und ECOreporter-Aktien-Favorit SAP hat sich für das operative Ergebnis in diesem Jahr vorsichtige Ziele gesetzt. Grund ist der Verkauf der US-Marktforschungstochter Qualtrics. Die Zahlen für das erste Quartal lagen etwa im Rahmen der Erwartungen.

Nach Herausrechnung von Qualtrics peilt SAP nun einen währungsbereinigten Anstieg des um Sondereffekte bereinigten Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 8 bis 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr an. Inklusive Qualtrics hatte die Zielmarke zuvor bei 10 bis 13 Prozent Plus gelegen.

Cloud-Geschäft wächst weiter

Im ersten Quartal 2023 legte der SAP-Umsatz um 10 Prozent auf 7,4 Milliarden Euro zu. Die Erlöse aus dem Geschäft mit Cloud-Software stiegen währungsbereinigt um 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 3,2 Milliarden Euro, was etwa im Rahmen der Erwartungen lag. Das um Sondereffekte bereinigte EBIT steigerte SAP um 12 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro.

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Der Nettogewinn ging um 19 Prozent auf 509 Millionen Euro zurück. Vor einem Jahr hatten allerdings Wertsteigerungen bei Unternehmensbeteiligungen an Start-ups den Gewinn deutlich nach oben getrieben.

Auch bei den Quartalszahlen wurde Qualtrics bereits ausgeklammert. Das US-Unternehmen war zuletzt operativ profitabel und hatte auch für das Gesamtjahr ein positives operatives Ergebnis eingeplant.

Beim Produktumsatz aus Lizenzen, Cloud und Wartung rechnet SAP im Gesamtjahr unverändert mit einem währungsbereinigten Plus von 6 bis 8 Prozent. Bei Cloud-Software setzt SAP das Wachstum mit 23 bis 26 Prozent nun etwas höher an als zuvor (22 bis 25 Prozent), da Qualtrics nicht so schnell gewachsen sei wie der Rest des Angebots.

Die SAP-Aktie ist im Xetra-Handel aktuell 1,8 Prozent im Minus zum Vortag und kostet 113,76 Euro (Stand: 21.4.2023, 9:06 Uhr). Auf Monatssicht ist Aktie 1 Prozent im Minus, im Jahresvergleich hat sie 13,7 Prozent an Wert gewonnen.

SAP hatte nach einem Gewinneinbruch 2022 einen harten Sparkurs inklusive Stellenstreichungen angekündigt. ECOreporter sieht die SAP-Aktie aber weiter als gutes langfristiges Investment.

Prognose im Rahmen der langfristigen Ziele

Die Ausrichtung des Konzerns auf den zukunftsträchtigen Cloud-Bereich dürfte mittelfristig wieder zu Gewinnen auf einem attraktiven Niveau führen. Der neue Finanzchef Dominik Asam will zu konstanten Wechselkursen ein operatives Ergebnis von 8,6 bis 8,9 Milliarden Euro erzielen und liegt für dieses Ziel auch nach der neuen Prognose auf Kurs.

Die SAP-Aktie ist allerdings derzeit mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für 2023 von 36 nicht günstig. Für 2024 wird das KGV bei etwas moderateren 28 erwartet. Wer jetzt einsteigt, sollte viel Geduld mitbringen.

SAP ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Dividendenkönige. Zum ausführlichen Unternehmensporträt gelangen Sie hier.

Lesen Sie auch den ECOreporter-Überblick über die Entwicklung der nachhaltigen Dividendenkönige.

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