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Siemens-Betriebsratschefin erwartet keinen großen Stellenabbau
Auf die fast 300.000 Siemens-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter soll kein neues Sparprogramm zukommen. Das zumindest sind die Erwartungen von Betriebsratschefin Birgit Steinborn – die zusammen mit Kolleginnen und Kollegen allerdings mehr Einbeziehung bei den ehrgeizigen Plänen des Münchner Industriekonzerns fordert.
"Auf die Belegschaft werden weitere große Veränderungen zukommen. Ich gehe aber davon aus, dass es weder neue Abspaltungen noch einen großen Stellenabbau geben wird", sagte Steinborn gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" in einem gemeinsamen Interview mit Jürgen Kerner, der für die IG Metall im Aufsichtsrat von Siemens sitzt. Für seine Wachstumspläne werde der Konzern alle Ressourcen brauchen.
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Ende Juni hatte der neue Siemens-Chef Roland Busch die Prognose für die kommenden Jahre angehoben, vor allem auf Druck einflussreicher Aktionäre. Weiteren Abspaltungen hatte er hingegen eine Absage erteilt.
Kerner und Steinborn forderten, die Arbeitnehmervertreter eher als bisher einzubeziehen. "Ich glaube, dass wir bei Siemens gute Chancen haben, die Leute mitzunehmen", sagte Kerner, der im Vorstand der IG Metall sitzt. "Deswegen wollen wir als Arbeitnehmervertretung nicht immer erst dann ins Boot kommen, wenn Stellen gestrichen werden. Wir wollen die Veränderung mitgestalten."
Lob für neuen Konzernchef Busch
Kerner lobte jetzt Buschs Führungsstil und erklärte: "Ich fand es da schon sehr positiv, dass wir eine Strategie bekommen haben, ohne dass gleich wieder ein Kostensenkungsprogramm verkündet wurde." Das habe es bei Siemens lange nicht gegeben. Der Kulturwandel müsse bei vielen nachgeordneten Managern aber erst noch ankommen, ergänzte Steinborn.
Die Siemens-Aktie ist im Tradegate-Handel aktuell 0,3 Prozent zum Vortag im Plus und kostet 134,68 Euro (Stand: 1.7.2021, 9:19 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 0,3 Prozent an Wert verloren, im Jahresvergleich ist sie 28,3 Prozent im Plus.
Der Umbau bei Siemens geht weiter – wie gut dieser gelingt und wie der Industriekonzern mittelfristig dastehen wird, ist aktuell seriös kaum einzuschätzen. Auch wenn zahlreiche Analysten Kaufempfehlungen für die Aktie aussprechen: Für ECOreporter ist Siemens derzeit ein Investment mit Risiko. Anlegerinnen und Anleger, die sich darauf einlassen wollen, finden aber eine moderat bewertete Aktie vor: Das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis für das laufende Geschäftsjahr liegt bei vergleichsweise niedrigen 19.
Siemens ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Reihe Dividendenkönige. Zum Unternehmensporträt gelangen Sie hier.
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Siemens AG: ISIN DE0007236101 / WKN 723610