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Siemens Gamesa beendet Geschäftsjahr mit Verlust – Umsatz steigt um 7,5 %

Der deutsch-spanische Windanlagenbauer Siemens Gamesa hat das Geschäftsjahr 2020/21 (Oktober bis September) in den roten Zahlen abgeschlossen und damit das zweite Jahr in Folge Verlust gemacht. Grund war die wie befürchtet erneut negative Marge. Für gute Stimmung am Markt sorgte der gestiegene Umsatz.

Der Umsatz von Siemens Gamesa legte im Jahresvergleich demnach um 7,5 Prozent auf 10,2 Millionen Euro zu. Als Wachstumstreiber fungierten dabei besonders die Bereiche Offshore (plus 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr) und Service (plus 9 Prozent).

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Unter dem Strich meldete der Konzern dennoch einen Verlust von 627 Millionen Euro. Im Geschäftsjahr 2019/20 hatte das Minus 918 Millionen Euro betragen. Die Marge vor Zinsen und Steuern (EBIT-Marge) lag mit minus 0,9 Prozent am unteren Ende der erwarteten Spanne von minus 1 bis 0 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr war das Ergebnis auch hier etwas besser: 2019/20 hatte der Konzern eine EBIT-Marge von minus 2,5 Prozent verzeichnet.

Siemens Gamesa hatte seine Prognose im Juli zum zweiten Mal im Geschäftsjahr gesenkt (ECOreporter berichtete hier). Im besten Fall hatte der Konzern gehofft, einen Verlust noch vermeiden zu können.

Langfristige Perspektive bleibt intakt

Die Rentabilität wurde Unternehmensangaben zufolge insbesondere durch den Anstieg der Rohstoffpreise und der Transportkosten belastet. Hinzu kamen höhere Anlaufkosten für die Siemens Gamesa 5.X-Plattform, die Rückstellungen für belastende Verträge erforderlich machten.

Im Laufe des Jahres hat Siemens Gamesa nach eigenen Angaben "Maßnahmen ergriffen, um die Leistung des Unternehmens im derzeitigen komplexen Lieferumfeld zu schützen, die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und die Kosten und die Anlaufzeit der Siemens Gamesa 5.X-Plattform anzugehen".

Die Prognose fällt dennoch wenig optimistisch aus: Für das Geschäftsjahr 2021/22 erwartet Siemens Gamesa einen Umsatzrückgang zwischen 2 und 7 Prozent. Die EBIT-Marge soll vor Stromabnahmeverträgen und vor Integrations- und Restrukturierungskosten zwischen 1 und 4 Prozent liegen. 

Langfristig hält der Konzern am Ziel einer EBIT-Marge von 8 bis 10 Prozent fest. Dieses soll nun aber erst im Geschäftsjahr 2024/25 statt wie bislang erwartet im Geschäftsjahr 2022/23 erreicht werden.

Im Tradegate-Handel kostet die Siemens Gamesa-Aktie aktuell 20,37 Euro, im Vergleich zu Freitag ist sie damit 6,9 Prozent im Plus (Stand: 8.11.2021, 10:50 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 7,2 Prozent verloren, im Jahresvergleich ist sie 28,4 Prozent im Minus.

ECOreporter rät bei der Siemens Gamesa-Aktie weiterhin zur Vorsicht – derzeit erscheint ein Einstieg nicht empfehlenswert, zu unklar ist die Perspektive des Konzerns. 

Welche Aktien aus der Windbranche ECOreporter aktuell als aussichtsreich einschätzt, erfahren Sie hier: Die besten Windaktien - wo sich jetzt der Einstieg lohnt.

Siemens Gamesa Renewable Energy S.A:  

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