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Siemens: Keine Entlassungen - Konzern soll gestärkt aus der Krise hervorgehen
Der Münchener Technologiekonzern Siemens will trotz der Corona-Krise keine Stellen abbauen. Das Unternehmen verfüge über ausreichend Liquidität und volle Auftragsbücher, sagte Siemens-Chef Joe Kaeser in einem Interview. Der Konzern könnte laut Kaeser sogar gestärkt aus der Krise hervorgehen.
"Wegen einer vorübergehenden Beschäftigungsschwankung wird bei Siemens niemand das Haus verlassen", sagte Kaeser in einem Interview mit der Passauer Neuen Presse. Allerdings sei es möglich, dass mehr Mitarbeiter in Kurzarbeit gehen müssten. Aktuell beziehen 1.600 Siemens-Beschäftigte Kurzarbeitergeld. In Deutschland sind bei dem Konzern insgesamt gut 120.000 Mitarbeiter angestellt.
Siemens will auf zukunftsträchtige Geschäftsbereiche setzen
Kaeser, der im kommenden Jahr seinen Chefposten an einen Nachfolger übergeben wird, ist überzeugt, dass Siemens unter seiner Führung deutlich robuster geworden ist: "Mein Anspruch war und ist: Siemens besser zu übergeben, als ich es bei Amtsantritt vorgefunden habe."
Zu Beginn seiner Amtszeit sei Siemens "ein Konglomerat" gewesen, "das im Durchschnitt alles irgendwie konnte, aber nirgends führend war". Der Konzern sei so umgebaut worden, dass die einzelnen Sparten nun sehr gute Chancen hätten, in ihren Bereichen "Weltmarktführer zu werden, es zu bleiben und ihre Zukunft fokussiert zu gestalten", so Kaeser.
Hohe Liquidität, gefragte Produkte
Die Corana-Krise ist für Kaeser schlimmer als die Wirtschafts- und Finanzkrise von 2008. Siemens wird die Krise aber gut überstehen, wenn es nach Kaeser geht: "Wir haben Produkte, die die Welt auch nach Corona braucht – von Gesundheitstechnik bis Energie." Siemens habe ausreichend Liquidität, und der Auftragsbestand liege aktuell bei fast 150 Milliarden Euro.
Siemens helfe im Kampf gegen die Ausbreitung der Corona-Pandemie mit der Beschaffung von Schutzmasken. Dazu nutze der Konzern sein weltweites Einkaufsnetz und habe bislang drei Millionen Masken besorgt, so Kaeser. Davon soll der Freistaat Bayern ein Million bekommen, der Bund ebenfalls eine Million und eine Million Siemens selbst.
Aktie auf Jahressicht mehr als 30 Prozent im Minus
Die Siemens-Aktie notiert aktuell bei 81,34 Euro (9.4.2020, Schlusskurs). Im letzten Monat ist der Kurs der Aktie um 0,2 Prozent gestiegen. Auf Sicht von zwölf Monaten liegt sie gut 36 Prozent im Minus.
Wie ECOreporter berichtete, hatte Siemens-Chef Kaeser einen umstrittenen australischen Kohleminen-Auftrag mit drohenden Schadensersatzpflichten im Fall einer einseitigen Kündigung durch Siemens verteidigt. Die ECOreporter-Redaktion hatte wegen des umstrittenen Projekts erwogen, Siemens von der Liste der nachhaltigen Favoriten-Aktien zu streichen (mehr dazu können Sie hier lesen).
Siemens ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Reihe Dividendenkönige.Hier gelangen Sie zum ausführlichen Unternehmensporträt.
Eine aktuelle ECOreporter-Einschätzung der Siemens-Aktie finden Sie hier.
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