Aktien-Favoriten

Siemens veröffentlicht schwache Zahlen, kauft weitere Siemens Gamesa-Anteile

Der Münchener Technologiekonzern Siemens hat im letzten Quartal 2019 die Erwartungen der Analysten nicht erfüllt. Die Aktie verliert an Wert. Bieten sich jetzt Einstiegschancen?

Siemens setzte von Oktober bis Dezember 20,3 Milliarden Euro um – 1 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum 2018. Der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn (EBITA) ging um 30 Prozent auf 1,43 Milliarden Euro zurück. Unter dem Strich blieb dem Konzern ein Nettogewinn von 1,09 Milliarden Euro. Das sind 3 Prozent weniger als im vierten Quartal 2018.

Siemens führt den Gewinnrückgang in erster Linie auf die anhaltende Schwäche im Automobil- und Maschinenbausektor und den Quartalsverlust der Windkrafttochter Siemens Gamesa zurück.

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Trotz der gesunkenen Margen im Geschäft mit Windanlagen baut Siemens seine Beteiligung an Siemens Gamesa aus. Für 1,1 Milliarden Euro übernimmt Siemens die 8,1 Prozent der Siemens Gamesa-Anteile des spanischen Energiekonzerns Iberdrola. Siemens hält damit 67,1 Prozent der Siemens Gamesa-Aktien und hat zukünftig auf Hauptversammlungen eine Zweidrittelmehrheit. Ein Übernahmeangebot für die übrigen Aktien will Siemens eigenen Angaben zufolge nicht abgeben.

Siemens plant, Siemens Gamesa und die Konzernsparte Gas and Power im Laufe des Jahres zusammenzulegen und als unabhängiges Unternehmen Siemens Energy an die Börse zu bringen.

Die Siemens-Aktie ist heute nach Bekanntgabe der neuen Quartalszahlen mit einem Minus von knapp 2 Prozent in den Tradegate-Handel gestartet und notiert aktuell bei 110,86 Euro (5.2.2020, 8:53 Uhr). Im letzten Monat ist der Kurs um 3 Prozent zurückgegangen. Auf Sicht von zwölf Monaten liegt die Aktie 19 Prozent im Plus.

Die Siemens-Aktie ist mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2020 von 16 nicht zu hoch bewertet. Der Konzern befindet sich allerdings im Umbruch, und noch ist unklar, wie profitabel das "neue“ Siemens sein wird. Im letzten Quartal 2019 ist der Auftragseingang um 2 Prozent auf 24,8 Milliarden Euro zurückgegangen. Anleger sollten die weitere Entwicklung des Unternehmens beobachten.

Wie ECOreporter berichtete, hatte Siemens-Chef Kaeser einen umstrittenen australischen Kohleminen-Auftrag mit drohenden Schadensersatzpflichten im Fall einer einseitigen Kündigung durch Siemens verteidigt. Die ECOreporter-Redaktion hatte wegen des umstrittenen Projekts erwogen, Siemens von der Liste der nachhaltigen Favoriten-Aktien zu streichen (mehr dazu können Sie hier lesen).

Siemens ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Reihe Dividendenkönige. Hier gelangen Sie zum ausführlichen Unternehmensporträt.

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