Singulus stellt unter anderem Produktionsmaschinen für die Solarindustrie her. Nach einem schwierigen Jahr 2020 hat das Unternehmen finanzielle Probleme. / Foto: Singulus

  Nachhaltige Aktien, Anleihen / AIF

Singulus verschiebt zweite Gläubigerversammlung, Aktie gewinnt 10 %

Der finanziell angeschlagene Maschinenbauer Singulus verschiebt die ursprünglich für den gestrigen Donnerstag geplante zweite Gläubigerversammlung für seine Anleihe 2016/2021. Die Aktie des Unternehmens aus Kahl am Main legt deutlich zu.

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Als Grund für die Verschiebung nennt Singulus „aktuell laufende Verhandlungen über ein erhebliches Auftragsvolumen, die im Erfolgsfall dazu führen können, dass sich die Entscheidungsgrundlage für die geplante Beschlussfassung in der Zweiten Gläubigerversammlung verändert“. Den neuen Termin für die Versammlung hat Singulus bislang nicht mitgeteilt.

Nach Bekanntgabe der Verschiebung gewann die Singulus-Aktie gestern im Xetra-Handel fast 10 Prozent an Wert und notierte bei 3,81 Euro (Stand 28.10.2021, 16:55 Uhr).

Singulus steckt nach hohen Verlusten im Geschäftsjahr 2020 in finanziellen Schwierigkeiten. Im Frühjahr konnte das Unternehmen Zinsen und Rückzahlungen seiner Anleihe 2016/2021 (WKN A2AA5H) nicht fristgerecht leisten und erhöhte deshalb die Laufzeit der Anleihe bis 2026, bei geringeren Zinsen (ECOreporter berichtete hier).

"Fortführungsprognose nicht hinreichend gesichert“

Singulus will nun einen Kapitalschnitt durchführen, um seine Liquidität zu verbessern (ECOreporter berichtete hier). Das Unternehmen hat seine diesjährige Hauptversammlung bislang nicht abhalten können, weil die Wirtschaftsprüfer von KPMG den Jahresabschluss 2020 noch nicht testiert haben. Singulus zufolge ist für den Konzern „die Fortführungsprognose aus Sicht der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft noch nicht hinreichend gesichert“. Was das konkret bedeutet, erläuterte Finanzchef Markus Ehret in einem Interview mit dem Magazin „Finance“: Es fehle Geld zur Vorfinanzierung von Aufträgen, und solange das Problem nicht gelöst sei, könne KPMG kein Testat ausstellen.

Deshalb jetzt der geplante Kapitalschnitt in Verbindung mit einer Kapitalerhöhung. Da es bei dieser Maßnahme zu einem Kontrollwechsel im Unternehmen kommen kann, wenn ein Großinvestor viele neue Aktien kaufen sollte, braucht Singulus „einen temporären Verzicht der Anleihegläubiger auf das Kündigungsrecht wegen Kontrollwechsel“. Ein solcher Verzicht sei „Voraussetzung für die Durchführung einer garantierten Bezugsrechtskapitalerhöhung“, teilte das Unternehmen mit. Ein erster Versuch, die Anleihebedingungen entsprechend zu ändern, scheiterte bei einer Gläubigerversammlung Anfang Oktober (mehr dazu lesen Sie hier). Die Anleihe notiert im gettex-Handel derzeit bei 80,10 Prozent (Stand 28.10.2021, 15:10 Uhr).

Wegen der anhaltenden Verlustsituation von Singulus und der unklaren Entwicklung des Unternehmens rät ECOreporter weiterhin davon ab, in die Aktie oder die Anleihe zu investieren.

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Lesen Sie auch: Langfristig mehr als 9.000 Prozent im Plus - das sind die besten Solaraktien.

Singulus Technologies AG Aktie: 

Singulus Technologies AG Anleihe 2016/2021: ISIN DE000A2AA5H5 / WKN A2AA5H

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