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Erneuerbare Energie, Meldungen
Solar-Ausschreibungen deutlich überzeichnet – erstmals auch Dachanlagen
Erstmalig hat die Bundesnetzagentur eine Ausschreibung für Solaranlagen auf Dächern durchgeführt. Diese war wie die neue Ausschreibung für Solarparks deutlich überzeichnet. Die Ergebnisse der beiden Ausschreibungen unterscheiden sich aber teilweise deutlich.
In der Solarausschreibung des sogenannten ersten Segments konnten Bieter Gebote für Freiflächenanlagen größer als 750 Kilowatt abgeben. Zum 1. Juni 2021 wurden 242 Gebote mit einem Umfang von 1.130 Megawatt (MW) eingereicht. Die ausgeschriebene Menge von 510 MW war damit erneut sehr deutlich überzeichnet.
Insgesamt werden 95 Gebote für eine zu errichtende Solarleistung von 513 MW einen Zuschlag erhalten. Der größte Anteil des bezuschlagten Volumens geht – geografisch gesehen – an Gebote für Standorte in Bayern (52 Zuschläge für 233 MW). 34 der bezuschlagten Gebote mit einem Umfang von 223 MW entfallen auf Acker- und Grünlandflächen, wobei auch hier die meisten Zuschläge an Gebote für Flächen in Bayern gehen (26 Zuschläge für 154 MW).
Die im Gebotspreisverfahren ermittelten Zuschlagswerte liegen zwischen 4,69 Cent/kWh und 5,09 Cent/kWh. Der durchschnittliche mengengewichtete Zuschlagswert liegt in dieser Runde bei 5,00 Cent/kWh und damit leicht unter dem der Vorrunde von 5,03 Cent/kWh.
Bayern bei Dachanlagen nicht dominierend
Erstmalig hat die Bundesnetzagentur auch eine Ausschreibung für Solaranlagen des sogenannten zweiten Segments durchgeführt. Bei diesem Ausschreibungsverfahren konnten Gebote für Solaranlagen auf Gebäuden oder auf Lärmschutzwänden mit einer installierten Leistung von mehr als 300 Kilowatt eingereicht werden. Bei einer ausgeschriebenen Menge von 150 MW wurden 168 Gebote mit einem Volumen von 213 MW eingereicht – eine deutliche Überzeichnung. 114 Gebote mit einem Umfang von 152 MW konnten bezuschlagt werden.
Regional betrachtet verteilen sich die Zuschläge mehrheitlich auf Gebote in Sachsen-Anhalt (34 MW, verteilt auf 21 Zuschläge), Brandenburg (30 MW auf 29 Zuschläge) und Niedersachsen (29 MW auf 22 Zuschläge). Somit ist anders als bei den Freiflächen-Ausschreibungen Bayern bei den Ausschreibungen für Dachanlagen nicht dominierend. Das kann daran liegen, dass Bayern mehr als alle anderen Bundesländer über Freiflächen verfügt, die für Solarparks wirtschaftlich geeignet sind, sodass für Investoren ein Ausweichen auf Dachanlagen nicht erforderlich ist.
Solar-Dachanlagen sind in der Regel teurer (Euro je Kilowatt) in der Realisierung als Freiflächenanlagen. Daher benötigen sie für gewöhnlich auch einen höheren Einspeisetarif, um wirtschaftlich betrieben werden zu können. Die Zuschlagswerte der bezuschlagten Gebote bei der Juni-Ausschreibung für Solar-Dachanlagen reichen von 5,35 Cent/kWh bis 7,89 Cent/kWh. Der mengengewichtete durchschnittliche Zuschlagswert liegt bei 6,88 Cent/kWh. Da sind 1,88 Cent/kWh mehr als bei der Ausschreibung für Solar-Freiflächenanlagen.
Die nächsten Ausschreibungsrunden finden für Solaranlagen des ersten Segments (Freifläche) am 1. November 2021 und für Solaranlagen des zweiten Segments (Dachfläche) am 1. Dezember 2021 statt.
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