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Sono Motors wird Elektroauto Sion nicht bauen
Der Rettungsversuch ist gescheitert: Weil über die letzte Hilfskampagne nicht genug Geld hereinkam, gibt das Münchener Unternehmen Sono Motors seine Produktionspläne für das Solarelektroauto Sion auf. Drei Viertel der Belegschaft müssen gehen, die Sono-Aktie stürzt ab.
Sono Motors wollte bis Ende Februar von Kunden und Investoren 105 Millionen Euro einsammeln (ECOreporter hatte zuletzt hier berichtet). Letztlich kamen nur Zusagen für 50 Millionen Euro zusammen. Deshalb zieht das Unternehmen beim Sion nun den Stecker und will sich künftig nur noch auf sein zweites Geschäftsfeld konzentrieren, den Verkauf von Solartechnik an andere Autobauer. 300 der 410 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen entlassen werden.
Die bisherigen Kundenanzahlungen für den Sion – etwa 44 Millionen Euro – verspricht Sono Motors ab Mai über einen Zeitraum von zwei Jahren zurückzuzahlen. Das Unternehmen plant zudem, den Sion an einen anderen Hersteller zu verkaufen.
Aktie verliert 24 Prozent
Sono Motors hatte in der Vergangenheit schon häufiger Geldprobleme. Vor drei Jahren hatte das Unternehmen mit einer Crowd-Kampagne Liquiditätslücken gestopft, 2021 mit dem Börsengang in New York eine Insolvenz abgewendet. Die Kassen waren jedoch immer schnell wieder leer. Auch neue Finanzierungsvereinbarungen mit der Privatbank Berenberg und eine Kapitalerhöhung über 40 Millionen Euro im April 2022 sorgten nicht für eine stabilere Liquidität. In den ersten drei Quartalen 2022 erzielte die Konzernmutter Sono Group einen Verlust von 104 Millionen Euro. Anfang Dezember verfügte die Sono Group noch über Cash-Reserven in Höhe von ungefähr 55 Millionen Euro.
Die Aktie der Sono Group ist am gestrigen Freitag mit einem Minus von 24 Prozent und einem Preis von 0,60 Euro aus dem Tradegate-Handel gegangen. Im Jahresvergleich ist der Kurs um 86 Prozent eingebrochen.
ECOreporter warnte bereits 2018 vor deutlichen Risiken bei Sono Motors. Im Oktober 2021 wies die Redaktion vor dem Börsengang darauf hin, dass die Schwierigkeiten des Start-ups weiter aktuell sind. ECOreporter rät nach wie vor vom Einstieg in die Aktie ab.
Einen Überblick über die E-Auto-Branche finden Sie in unseren Dossiers Tesla, BYD, Lucid: 20 Elektroauto-Aktien im Crash-Test und Junge Elektroauto-Aktien: Mit Karacho vor die Wand?
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