Steico stellt unter anderem Holzkonstruktionen und Dämmstoffe für den Hausbau her. Die Aktie hat sich langfristig gut entwickelt. / Foto: Steico

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Steico trotzt der Baukrise – lohnt sich die Aktie?

Der nachhaltige Baustoffhersteller Steico aus Feldkirchen bei München hat in den letzten Monaten gute Geschäfte gemacht, rechnet für das Gesamtjahr aber mit etwas weniger Wachstum. Die Aktie gibt heute weiter nach.

Steico setzte im dritten Quartal 2022 111,4 Millionen Euro um. Das sind 9,4 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Wegen deutlich gestiegener Kosten legte der Nettogewinn nur um 1,2 Prozent auf 14,3 Millionen Euro zu. Die Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern (EBIT-Marge) sank von 18,2 auf 16,4 Prozent.

In den bisherigen drei Quartalen 2022 erzielte Steico einen Umsatz von knapp 349 Millionen Euro – ein Plus von fast 21 Prozent zum Vorjahr. Der Nettogewinn betrug in dem Zeitraum 41,2 Millionen Euro nach 35,2 Millionen Euro im Vorjahr.

Unternehmensangaben zufolge hat sich das zuvor außergewöhnlich intensive Bestellverhalten der Kunden im dritten Quartal „vielfach normalisiert“. Auch im vierten Quartal dürfte sich laut Steico „die Wachstumsdynamik leicht abschwächen“. Das Management rechnet deshalb für das Gesamtjahr nur noch mit einem Umsatzplus von um die 18 Prozent. Bislang war Steico von mehr als 20 Prozent ausgegangen. Die EBIT-Marge soll weiterhin bei 13 bis 15 Prozent liegen.

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Insgesamt schätzt das Unternehmen seine geschäftliche Perspektive weiterhin positiv ein. Die meisten Betriebe in der Baubranche verfügten weiterhin über einen deutlichen Auftragsüberhang. Zudem sei von einer „deutlichen Aktivitätenverschiebung in den Sanierungsbereich“ auszugehen. In diesem Geschäftsfeld ist Steico unter anderem mit seinen Dämmstoffen stark aufgestellt.

An der Börse kommt die gesenkte Prognose nicht gut an. Die Steico-Aktie hat heute Vormittag im Tradegate-Handel 7,8 Prozent an Wert verloren und steht derzeit bei 46,20 Euro (19.10.2022, 10:29 Uhr). Seit dem Allzeithoch von knapp 129 Euro im August 2021 ist der Kurs stark eingebrochen, im Jahresvergleich notiert die Aktie 56 Prozent im Minus. Langfristig steht sie hingegen weiterhin gut da: Auf drei Jahre gesehen hat sich ihr Wert fast verdoppelt, auf fünf Jahre beträgt der Zuwachs 135 Prozent.

ECOreporter sieht auch in der aktuellen Krise der Baubranche weiterhin solide Aussichten für Steico. Das Unternehmen bedient mit seinen holzbasierten Öko-Baustoffen einen Markt, in dem die Nachfrage vergleichsweise stabil bleiben dürfte. Allerdings sind in den nächsten Monaten weitere Kursrücksetzer nicht unwahrscheinlich. Wer jetzt in die Aktie einsteigt, sollte einen langen Anlagehorizont mitbringen. Da Steicos Gewinne 2023 vermutlich geringer ausfallen werden als in diesem Jahr, ist die Aktie derzeit mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2022 von 17 nicht günstig bewertet.

Steico ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Grüne Spezialwerte. Ein Unternehmensporträt finden Sie hier.

Lesen Sie hier auch den ECOreporter-Überblick über die Entwicklung der Grünen Spezialwerte.

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