Aktientipps, Nachhaltige Aktien

STMicroelectronics erhält Forschungsdarlehen über 600 Millionen Euro

STMicroelectronics kann seine Forschungsaktivitäten verstärken: Die Europäische Investmentbank (EIB) stellt dem nachhaltigen niederländischen Halbleiterhersteller ein Darlehen über 600 Millionen Euro zur Verfügung. Für die Aktie geht es dennoch weiter abwärts.

Das frische Geld soll in die Standorte von STMicroelectronics in Italien und Frankreich fließen. Das Darlehen ist Teil des EU-Förderprogramms für die europäische Halbleiterindustrie. Dessen Ziel: 2030 sollen 20 Prozent aller weltweit produzierten Halbleiter aus Europa kommen.

„Halbleiter sind die Schlüsselkomponenten, ohne die kein digitaler und ökologischer Wandel möglich ist“, sagte EIB-Vizepräsidentin Gelsomina Vigliotti anlässlich der Darlehensvergabe an STMicroelectronics. „Mit der langjährigen Zusammenarbeit zwischen der EIB und ST, die seit 1994 zu acht Finanzierungen im Umfang von mehr als 3,15 Milliarden Euro geführt hat, unterstützt die EIB die Autonomie, Wettbewerbsfähigkeit und technologische Souveränität Europas.“

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Die Aktie von STMicroelectronics kann bislang nicht von dem neuen EU-Darlehen profitieren. Auf Wochensicht hat der Kurs um 3,5 Prozent nachgegeben. Heute startete die Aktie mit einem weiteren Minus von 6,3 Prozent in den Tradegate-Handel und kostet aktuell 34,37 Euro (Stand 4.3.2022, 10:41 Uhr). Auf Sicht von drei Monaten hat die Aktie 12 Prozent verloren, im Jahresvergleich liegt sie 23 Prozent im Plus. Auf drei Jahre gesehen beträgt der Wertzuwachs knapp 150 Prozent.

Die jüngsten Verluste dürften neben Gewinnmitnahmen und den allgemeinen Korrekturen im zuvor sehr hoch bewerteten Tech-Sektor auch auf den Ukraine-Krieg zurückzuführen sein: Andere europäische Halbleiter-Aktien wie ASML oder Infineon notieren am heutigen Freitag ebenfalls deutlich im Minus.

STMicroelectronics hat 2021 seinen Gewinn zum Vorjahr auf 2 Milliarden Euro verdoppelt, die Verschuldung ist vergleichsweise gering (ECOreporter berichtete hier). Chips des Unternehmens finden sich unter anderem in Elektroautos, Waschmaschinen, Handys und elektrischen Zahnbürsten. Der Schwerpunkt liegt auf dem Automobilsektor und dem sogenannten Internet der Dinge, also der Datenvernetzung von Gegenständen. STMicroelectronics fertigt überwiegend selbst, seine Werke befinden sich in Italien, Frankreich und mehreren asiatischen Ländern.

Das größte Risiko für Aktionäre: STMicroelectronics erzielt fast ein Viertel seiner Umsätze mit Chips für Apple, die Gewinnentwicklung ist daher abhängig von geschäftlichen Entscheidungen des Smartphone-Konzerns.  ECOreporter schätzt die weiteren Aussichten des Konzerns dennoch als gut ein. Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2022 von 13 ist die Aktie nach den Kursrücksetzern der letzten Monate günstig bewertet. Anlegerinnen und Anleger können mit einer kleinen Position einsteigen.

Lesen Sie auch das ECOreporter-Dossier Von Intel bis Taiwan Semiconductor - die 20 besten nachhaltigen Halbleiter-Aktien.

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