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Straumann profitiert vom China-Geschäft und macht mehr Umsatz
Der Schweizer Zahnimplantat-Hersteller Straumann hat im dritten Quartal 2023 seinen Umsatz insbesondere dank guter Geschäfte in China steigern können. Für neues Wachstum soll im kommenden Jahr auch eine neue Produktlinie sorgen.
Zwischen Juli und September setzte Straumann 570,6 Millionen Schweizer Franken (591 Millionen Euro) um, 3,7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Gewinnzahlen legt Straumann zu diesem Zeitpunkt im Geschäftsjahr traditionell nicht vor.
Neue Premium-Produkte für die USA
Vor allem in China fiel das Umsatzplus mit 12,6 Prozent stark aus. In Europa und Nordamerika hingegen schwächelte das Geschäft, wobei Straumann insbesondere in den USA die weiter hohe Inflation spürte. Patienten schieben laut dem Konzern teurere Zahnbehandlungen derzeit lieber auf.
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Für neuen Schwung soll ab 2024 die neue Premium-Produktlinie iExcel sorgen. Diese Zahnimplantate werden ab Januar in den USA angeboten, wo hohe Preise für neue Produkte erzielt werden können. In der zweiten Jahreshälfte 2024 soll dann die Einführung auf dem europäischen Markt folgen.
Die bisherige Prognose für 2023 bestätigte Straumann. Der Umsatz soll im hohen einstelligen Prozentbereich wachsen, die Marge für das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA-Marge) wird bei 25 Prozent erwartet. Analysten zeigten sich der Nachrichtenagentur Reuters teils enttäuscht, weil sie auf eine Anhebung der Ziele gehofft hatten.
Allerdings dürfte die angespannte Wirtschaftslage in den USA zunächst weiter andauern, wie Straumann-Chef Guillaume Daniellot erklärte. Und in China liefen die Geschäfte zwar aktuell stark. Längerfristig blieben die wirtschaftlichen Aussichten dort aber unberechenbar.
Die Straumann-Aktie ist als Schweizer Wertpapier in EU-Ländern nur eingeschränkt handelbar. Mehr dazu erfahren Sie hier. Auf die Aktie gibt es aber auch einen sogenannten American Depositary Receipt (ADR), einen Hinterlegungsschein, der wie eine Aktie an der Börse handelbar und in Europa zugänglich ist – wenn auch als sogenannter "Unsponsorered ADR" nur an manchen Börsen.
In Deutschland sind das etwa die Finanzplätze in Frankfurt, München und Stuttgart. Unsponsored heißt, dass der ADR nicht vom Unternehmen selbst, sondern von einer Depotbank oder einem Händler in den USA aufgelegt wurde. Im Fall von Straumann entspricht dieser ADR einem Zehntel der regulären Namensaktie, kostet also immer ein Zehntel des aktuellen Aktienpreises. ADRs sind dividendenberechtigt, dementsprechend besteht mit dem Straumann 1/10-ADR ein Anspruch auf ein Zehntel der regulären Dividende.
Aktie und ADR sind teuer
Der ADR auf die Straumann-Aktie kostet im Handel an der Börse Frankfurt aktuell 10,90 Euro und ist zum Vortag 0,9 Prozent im Minus (Stand: 14.11.2023, 9:15 Uhr). Auf Monatssicht ist das Papier 7,6 Prozent im Minus, im Jahresvergleich hat es 14,7 Prozent an Wert gewonnen.
ECOreporter sieht Straumann wirtschaftlich gut aufgestellt. Allerdings sind Aktie und ADR mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 41 aktuell zu teuer für einen Neueinstieg.
In den USA zeigt sich derzeit, wie hohe Preise und eine angespannte Wirtschaftslage dafür sorgen, dass Menschen sich gegen Straumann-Produkte beziehungsweise gegen nicht-notwendige zahnmedizinische Eingriffe generell entscheiden. Hinzu kommen Risiken durch den wachsenden China-Anteil am Gesamtumsatz. Interessierte Anlegerinnen und Anleger sollten auf einen niedrigeren Kurs oder nachhaltig steigende Gewinne warten.
Straumann Holding AG Namensaktie Unsponsored 1/10 ADR: ISIN US86317T1034 / WKN A2QPJX
Straumann Holding AG Namensaktie: ISIN CH1175448666 / WKN A3DHHH