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Straumann sieht trotz weniger Gewinn "ausgezeichnetes Ergebnis"
Der Schweizer Zahnimplantat-Hersteller Straumann musste im ersten Halbjahr 2023 wie erwartet einen Gewinnrückgang hinnehmen. Der Umsatz legte hingegen insbesondere wegen einer Erholung in China zu.
Zwischen Januar und Juni stieg der Umsatz um 3,3 Prozent zum Vorjahr auf 1,2 Milliarden Schweizer Franken (1,3 Milliarden Euro), wie Straumann am Dienstag mitteilte. Organisch, also ohne Akquisitionen und Währungseffekte, betrug das Wachstum 7,5 Prozent.
Erholung im China-Geschäft
Der Umsatz in der Region Asien-Pazifik (APAC), zu dem China den größten Beitrag leistete, stieg im zweiten Quartal um fast ein Viertel. Die Verkäufe an chinesische Großhändler legten deutlich zu, nachdem die Nachfrage im Vorjahreszeitraum aufgrund der Corona-Maßnahmen schwach gewesen war.
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Der operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) sank hingegen deutlich auf 296,6 Millionen Franken (310 Millionen Euro) nach 323,9 Millionen Franken in den ersten sechs Monaten 2022. Unter dem Strich verblieb ein Nettogewinn von 206 Millionen Franken (215 Millionen Euro). Im Vorjahr hatte Straumann im selben Zeitraum 265 Millionen Franken verdient.
Ein Rückgang des Gewinns war erwartet worden, da der Konzern Investitionen in den Vertrieb und das Digitalgeschäft angekündigt hatte. Zudem war klar, dass weiterhin ungünstige Wechselkurse das Ergebnis belasten würden.
Die Prognosen der Analysten konnte der Konzern allerdings übertreffen. Straumann-Chef Guillaume Daniellot sprach in einer Mitteilung von einem "ausgezeichneten Ergebnis".
Seine bisherige Prognose bestätigte das Unternehmen. Demnach soll der Umsatz im Gesamtjahr 2023 im hohen einstelligen Prozentbereich wachsen, die um Sonderposten bereinigte Kern-EBIT-Marge erwartet Straumann bei 25 Prozent.
Straumann geht nach der ersten Jahreshälfte davon aus, dass sich der Patientenzulauf in den meisten Regionen weiter "dynamisch" entwickeln wird. Daher plant das Unternehmen auch weiter mit Wachstumsinvestitionen.
Handeln per Anteilsschein
Die Straumann-Aktie ist als Schweizer Wertpapier in EU-Ländern nur eingeschränkt handelbar. Mehr dazu erfahren Sie hier. Auf die Aktie gibt es aber auch einen sogenannten American Depositary Receipt (ADR), einen Hinterlegungsschein, der wie eine Aktie an der Börse handelbar und in Europa zugänglich ist – wenn auch als sogenannter "Unsponsorered ADR" nur an manchen Börsen.
In Deutschland sind das etwa die Finanzplätze in Frankfurt, München und Stuttgart. Unsponsored heißt, dass der ADR nicht vom Unternehmen selbst, sondern von einer Depotbank oder einem Händler in den USA aufgelegt wurde. Im Fall von Straumann entspricht dieser ADR einem Zehntel der regulären Namensaktie, kostet also immer etwa ein Zehntel des aktuellen Aktienpreises. ADRs sind dividendenberechtigt, dementsprechend besteht mit dem Straumann 1/10-ADR ein Anspruch auf ein Zehntel der regulären Dividende.
Der ADR auf die Straumann-Aktie ist im Handel an der Frankfurter Börse aktuell 2,1 Prozent im Minus zum Vortag und kostet 13,90 Euro (Stand: 15.8.2023, 9:15 Uhr). Auf Monatssicht ist das Wertpapier 3,5 Prozent im Plus, für die letzten sechs Monaten steht ein Plus von 11,2 Prozent zu Buche. Im Jahresvergleich hat der ADR 6,9 Prozent an Wert gewonnen.
ECOreporter sieht Straumann prinzipiell gut aufgestellt. Allerdings sind Aktie und ADR mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 47 aktuell zu teuer für einen Neueinstieg.
Hohe Preise und eine angespannte Wirtschaftslage könnten dafür sorgen, dass Menschen sich gegen Straumann-Produkte beziehungsweise gegen nicht-notwendige zahnmedizinische Eingriffe generell entscheiden. Anlegerinnen und Anleger sollten auf einen niedrigeren Kurs oder wieder steigende Gewinne warten. Dafür muss dem Konzern aber eine Stabilisierung und Verbesserung der aktuell schwankenden Marge gelingen.
Straumann Holding AG Namensaktie Unsponsored 1/10 ADR: ISIN US86317T1034 / WKN A2QPJX
Straumann Holding AG Namensaktie: ISIN CH1175448666 / WKN A3DHHH