Der US-Tankstellenbetreiber Phillips 66 taucht in zahlreichen nachhaltigen Fonds und ETFs auf, auch in Klimafonds. / Foto: imago images, Rich Graessle

  Fonds / ETF, Wachhund

Studie: Mehr als die Hälfte der Klimafonds ist wenig klimafreundlich

Viele sogenannte Klimafonds erfüllen nicht die Vorgaben des Pariser Klimaabkommens. Das geht aus Untersuchungen des unabhängigen Londoner Think Tanks InfluenceMap hervor. Insbesondere die Fonds großer Anbieter schneiden schlecht ab.

Mit dem 2015 auf der UN-Klimakonferenz in Paris unterzeichneten Abkommen verpflichteten sich 195 Staaten, Maßnahmen zu ergreifen, um die globale Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad Celsius zu begrenzen. Eigentlich sollte man davon ausgehen, dass jeder Fonds, der sich Klimaschutz auf die Fahnen geschrieben hat, nur in Unternehmen anlegt, die die Vorgaben des Klimaabkommens einhalten.

Mehr als die Hälfte der Fonds fällt durch

Dem ist aber offenbar nicht so, und das nicht nur in Einzelfällen. Von den 130 Klimafonds (inklusive ETFs), die InfluenceMap untersucht hat, waren 72 in Unternehmen investiert, die im Schnitt mehr Treibhausgase ausstoßen, als zum Erreichen der Klimaziele erlaubt ist.

InfluenceMap zufolge haben die 130 Fonds insgesamt 153 Millionen US-Dollar in fossile Energieunternehmen angelegt, darunter TotalEnergies (die ehemalige Total), Enbridge, Neste, Halliburton, Chevron, Marathon Petroleum, Phillips 66 und ExxonMobil. Besonders negativ fielen dem Think Tank Fonds der Investment-Riesen State Street, UBS und BlackRock auf.

„Mit der Zahl der Klimafonds sind auch die Bedenken von Investoren bezüglich Greenwashing und Transparenz gestiegen“, sagt InfluenceMap-Analyst Daan Van Acker. „Unser Report zeigt, wie viele Klimafonds nicht mit dem Pariser Klimaabkommen übereinstimmen. Für Anleger ist es schwer einzuschätzen, was wirklich in einzelnen Fonds steckt – ein weiterer Beweis dafür, dass das Marketing und die Transparenz von ESG- und Klimafonds stärker reguliert werden sollten.“

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