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Nachhaltige Aktien, Erneuerbare Energie
SunPower: Enttäuschung trotz Rekordquartal
Der US-Solarinstallateur SunPower hat 2022 deutlich mehr Kunden gewonnen als erwartet. Der Umsatz stieg deutlich, nach einem Verlust im Vorjahr gelang auch die Rückkehr in die Gewinnzone. Mit seinem vierten Quartal enttäuschte das Unternehmen aber trotz Rekordzahlen den Finanzmarkt.
SunPower gewann 2022 83.000 neue Kundinnen und Kunden und erzielte einen Umsatz von 1,7 Milliarden US-Dollar, 53 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zahl der neuen Kundenverträge lag über den Erwartungen des Managements. Das Jahr wurde laut Unternehmen mit SunPower-Technologie auf mehr als einer halben Million Dächern in den USA abgeschlossen.
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Besonders stark lief laut SunPower das vierte Quartal. Zwar stieg der Umsatz um rund 48 Prozent auf den neuen Rekordwert von 497 Millionen US-Dollar. Analysten hatten im Vorfeld allerdings noch mehr erwartet. Zudem stiegen die Betriebskosten zwischen Oktober und Dezember im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent auf 89 Millionen Dollar. Verantwortlich dafür waren insbesondere höhere Vertriebs- und Verwaltungskosten sowie mehr Ausgaben für Forschung und Entwicklung.
Unter dem Strich erzielte SunPower im Gesamtjahr einen Nettogewinn von 56 Millionen Dollar, im Vorjahr hatte noch ein Verlust von 37 Millionen Dollar zu Buche gestanden. Mit 0,15 Dollar je Aktie lag der Gewinn im Rahmen der Prognosen.
Erstes Jahr nach dem Geschäftsumbau
Nach neuen Installationsrekorden im letzten Jahresviertel sicherte sich das Unternehmen eigenen Angaben zufolge für die steigende Nachfrage ab: Im Dezember unterzeichnete SunPower einen neuen Liefervertrag mit dem Solarmodulhersteller Maxeon aus Singapur und sicherte sich damit bis 2025 "erhebliche zusätzliche Mengen" an Modulen, wie das Unternehmen mitteilte. Weitere Module werde man aus der US-Fabrik des koreanischen Herstellers Qcells beziehen.
Maxeon Solar Technologies ist die ehemalige Solarmodulsparte von SunPower. Das Unternehmen hatte die Produktion 2020 in ein eigenständiges Unternehmen abgespalten. Maxeon verkauft seine Module allerdings noch immer unter dem Markennamen "SunPower Maxeon-Modul".
Bei der Bewertung der Zahlen überwog am Finanzmarkt letztlich die Enttäuschung: An der US-Heimatbörse Nasdaq schloss die SunPower-Aktie am gestrigen Donnerstag 3,7 Prozent im Minus. Aktuell notiert sie im Tradegate-Handel zum Vortag praktisch unbewegt bei 15,21 Euro (Stand: 17.2.2023, 9:36 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie um 3 Prozent nachgegeben, im Jahresvergleich ist der Kurs um 6 Prozent gestiegen.
Für SunPower war 2022 das erste Jahr mit neuer Geschäftsausrichtung, das Unternehmen konzentriert sich seit Ende 2021 nur noch auf das Privatkundengeschäft mit Solaranlagen, die Industriekundensparte wurde verkauft. Für das erste Jahr nach dem Umbruch liefen die Geschäfte gut, höhere Kosten sind bei einer Umstrukturierung keine Überraschung. Dass Analysten, die oft auf kurzfristige Gewinne setzen, sich enttäuscht zeigen, weil Rekordzahlen nicht noch besser ausfallen, sollten nachhaltige Anlegerinnen und Anleger mit langfristiger Perspektive daher nicht überbewerten.
Für einen Neueinstieg ist die Aktie mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2023 von 44 aktuell zu teuer. Es kann sich aber lohnen, SunPower im Auge zu behalten. Über fünf Jahre hat sich der Kurs mit einem Plus von 210 Prozent stark entwickelt. Eine Dividende zahlt das Unternehmen bislang nicht.
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