Veolia möchte Suez nach wie vor komplett übernehmen. / Foto: imago images, Vincent Isore

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Veolia erhöht Druck auf Suez – 11-Milliarden-Offerte an Verwaltungsrat

Der französische Wasser- und Abfallkonzern Veolia erhöht im seit Monaten währenden Übernahmestreit mit seinem Rivalen Suez den Druck. Veolia wandte sich am Donnerstag mit einem Angebot direkt an den Suez-Verwaltungsrat.

Dabei forderte das Unternehmen, dass der Suez-Vorstand seinen Widerstand gegen die 11 Milliarden schwere Kaufofferte aufgibt. Die 18 Euro je Aktie, die Veolia biete, seien für das Unternehmen und dessen Aktionäre das Beste. Veolia besitzt bereits 30 Prozent an Suez, möchte das Unternehmen aber komplett übernehmen.

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"Marktgerüchten zum Trotz ist den Suez-Aktionären in den vergangenen fünf Monaten, seit wir unser Projekt gestartet haben, keine echte Alternative vorgelegt worden", so Veolia in einer Mitteilung. "Nun ist es an der Zeit für den Verwaltungsrat und das Management von Suez, ihre destruktive Verzögerungstaktik aufzugeben (...) und die Aktionäre über unser Angebot abstimmen zu lassen."

Mit der Übernahme wären große Teile der Wasserversorgung in Frankreich in der Hand von Veolia. Der Konzern hatte bereits im Oktober dem Energieversorger Engie für 3,4 Milliarden Euro einen Anteil von 29,9 Prozent an Suez abgekauft. Das Suez-Management wehrt sich allerdings mit allen Mitteln gegen die aus seiner Sicht feindliche Übernahme. Mehr zu dem Übernahme-Drama lesen Sie hier.

So hat Suez das Wassergeschäft in Frankreich in eine Stiftung nach niederländischem Recht eingebracht, um es vor dem Verkauf zu schützen. Zudem hatte der Konzern versucht, den Kauf des Engie-Anteils durch Veolia auf gerichtlichem Weg zu blockieren. Der Suez-Vorstand liebäugelt mit Alternativen zu der Übernahme und setzt seine Hoffnungen dabei auf den französischen Finanzinvestor Ardian. Veolia bekräftigte am Donnerstag, man werde die Beteiligung an Suez nicht verkaufen.

"Super-Weltmeister" der Abfall- und Wasserwirtschaft

Veolia will mit der Übernahme einen "Super-Weltmeister" in der Abfall- und Wasserwirtschaft schaffen, der besser gerüstet sei, um es mit Rivalen aus China aufzunehmen. Zudem werde die Übernahme ab dem ersten Jahr zu Einsparungen von 500 Millionen Euro führen. Veolia beschäftigt weltweit 180.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und setzte 2019 27,2 Milliarden Euro um. Konkurrent Suez erlöste mit rund 89.400 Beschäftigten 18 Milliarden Euro.

Die Veolia-Aktie notierte am Donnerstagabend an der Heimatbörse Euronext in Paris bei 21,07 Euro und damit 2 Prozent im Plus zum Vortag (Stand: 7.1.2021, 17:04 Uhr). Auch auf Monatssicht ist die Aktie 2 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 13,6 Prozent an Wert verloren.

Die Suez-Aktie stand zur gleichen Zeit und ebenfalls an der Euronext bei 16,59 Euro und damit praktisch unverändert zum Vortag. Auf Monatssicht ist die Aktie 4,3 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 22,3 Prozent gewonnen.

Aufgrund des ungewissen Ausgangs im Übernahmestreit rät ECOreporter aktuell bei beiden Aktien von einem Einstieg ab.

Für einen umfangreichen Überblick zu Aktien aus der Wasserbranche lesen Sie auch unsere Analyse: Bis zu 300 % Rendite: Das sind die besten Wasseraktien.

Veolia Environnement S. A.:  

Suez S.A.: 

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