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Vestas meldet Unfall mit Windrad – Aktie fällt leicht
Eine 230 Meter hohe Windkraftanlage der Vestas Wind Systems A/S an einem Standort in Nordschweden ist am Wochenende zusammengebrochen. Bei dem Vorfall wurde niemand verletzt, die Ursache des Unfalls ist noch unbekannt. Das Unternehmen stelle ein Team zusammen, das den Unfall vor Ort untersuchen soll, sagte Vestas-Sprecher Anders Riis am Montag.
Die 4,2-Megawatt-Anlage vom Typ Vestas V150, eine der größten Onshore-Anlagen der Welt, war eine von 17 Anlagen in Aldermyrberget, die vom Entwickler WPD Scandinavia AB gebaut wurde. Der Windpark sollte nächsten Monat in Betrieb genommen werden. Einige der Turbinen haben bereits Strom ins Netz eingespeist. Vestas hat in seiner Firmengeschichte mehr als 75.000 Turbinen installiert, und es sei "extrem selten", dass Unfälle wie dieser passieren, so Riis.
"Heute sehen selbst risikoscheue institutionelle Anleger Onshore-Windparks als sichere Anlageklasse, insbesondere in etablierten Märkten wie Schweden", sagte Oliver Metcalfe, Onshore-Windanalyst des Finanzunternehmens BloombergNEF in London. "Nachrichten wie diese beweisen, dass es unmöglich ist, das Baurisiko vollständig auszuschalten, selbst wenn die Branche reift."
Sehr ungewöhnlicher Unfall
"Wir haben einen sehr umfassenden Untersuchungsprozess für Vorfälle wie diesen und haben diesen gestern eingeleitet", erklärte Vestas-Sprecher Riis. "Jetzt werden wir damit beginnen, Informationen zu sammeln und die richtigen Leute an den Standort zu bringen."
Die Investitionen in den Windpark belaufen sich nach Schätzungen von Analyst Metcalfe wahrscheinlich auf rund 90 Millionen US-Dollar (76 Millionen Euro). Der Strom soll über einen langfristigen Vertrag an ein großes Industrieunternehmen in Schweden verkauft werden.
Die Vorstandsvorsitzende des Windparkentwicklers WPD, Maria Roske, sagte dem staatlichen Fernsehsender SVT, es handele sich um einen sehr ungewöhnlichen Unfall, der sich auf den Zeitplan für das Projekt auswirken werde.
Auswirkungen auf Aktie überschaubar
Vor fünf Jahren stürzte eine Vestas-Anlage im schwedischen Windpark Lemnhult ein. Als Ursache wurden nicht korrekt gespannte Schrauben festgestellt.
Die Vestas-Aktie reagierte am gestrigen Montag mit leichten Kursverlusten von bis zu 1,1 Prozent auf die Nachricht. Am frühen Abend lag sie im Tradegate-Handel 0,5 Prozent schwächer zum Vortag bei 166,55 Euro (Stand: 23.11.2020, 18:22 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 12,2 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 95,8 Prozent an Wert gewonnen.
Vestas steht , der Aktienkurs hat sich trotz kleinerer Rücksetzer auf Jahressicht verdoppelt. Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2020 von 53 ist die Aktie aber sehr hoch bewertet. Anlegerinnen und Anleger, die neu einsteigen möchten, sollten auf weitere Kursrücksetzer warten.
Vestas ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie der Kategorie Nachhaltige Mittelklasse. Ein Unternehmensporträt finden Sie hier.
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Vestas Wind Systems A/S: ISIN DK0010268606 / WKN 913769