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Vestas mit Auftragsserie zum Quartalsende – Bank senkt Kursziel

Vestas hat zum Ende des dritten Quartals 2021 Turbinenaufträge mit einer Gesamtleistung von 593 Megawatt (MW) in Kanada, Frankreich, Italien und Brasilien erhalten. Aktuell beschäftigen die Aktie allerdings eher pessimistischere Bankprognosen.

Zu den Aufträgen gehört auch ein sogenanntes Repowering, also das Ersetzen älterer Windturbinen durch neue und leistungsstärkere Maschinen. Die Aufträge reichen unterschiedlich weit in die Zukunft, der langfristigste sieht Lieferungen 2024 vor.

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Der größte Einzelauftrag kam mit einem Umfang von 297 MW aus Kanada. Insgesamt soll Vestas hier 67 Windanlagen zweier verschiedener Modelle liefern. Die Auslieferung wird laut Unternehmen im dritten Quartal 2022 beginnen, die Inbetriebnahme ist für das vierte Quartal 2023 geplant. Der Kunde und das Projekt wurden nicht bekannt gegeben.

Repowering in Italien

In Brasilien hat Vestas einen neuen Vertrag mit dem Energieversorger Casa dos Ventos für einen 189-MW-Windpark in Rio Grande do Norte unterzeichnet. Der Auftrag umfasst 42 Windräder. Die Lieferung ist für das vierte Quartal 2023 und das erste Quartal 2024 geplant, die Inbetriebnahme für das zweite Quartal 2024.

In Frankreich erhielt Vestas einen 65-MW-Auftrag für den Windpark Les Moulins du Lohan vom kanadischen Energieversorger Boralex. Der Auftrag umfasst die Lieferung und Installation von 17 Turbinen. Die Lieferung ist für das zweite Quartal 2022 geplant, die Inbetriebnahme für das erste Quartal 2023.

Ein 42-MW-Auftrag für das Repowering des italienischen Windparks Monreale Partinico wurde durch den italienischen Windparkbetreiber ERG Wind Energy erteilt. Der Auftrag umfasst die Lieferung und Installation von zehn Anlagen des Typs V136-4,2 MW, die die derzeitigen 19 Anlagen des Typs V52-850 kW ersetzen werden. Die Lieferung ist für das dritte Quartal 2022 geplant, während die Inbetriebnahme für das letzte Quartal desselben Jahres erwartet wird.

Pessimistischere Einschätzungen

Am Markt wurden die Berichte über neue Aufträge am Montag von schlechten Nachrichten aus den USA überschattet: Die US-Bank JPMorgan hat das Kursziel für Vestas von 200 auf 196 Dänische Kronen (26,35 Euro) gesenkt und die Einstufung auf "Neutral" belassen. Probleme in der Lieferkette und hohe Logistikkosten würden den Windanlagenbauer belasten. Vestas selbst hatte seine Prognose für 2021 bereits aus denselben Gründen gesenkt.

Die Finanzgruppe Nordea ergänzte, sie halte die Mehrzahl der Analysten-Prognosen für 2022 bei Vestas für vermutlich zu optimistisch. Grund dafür sei der steigende Stahlpreis, der den Dänen mehr zu schaffen machen könnte, als im Moment vermutet wird.

Die Vestas-Aktie ist im Tradegate-Handel aktuell 6,2 Prozent im Minus zum Freitag und kostet 31,38 Euro (Stand: 4.10.2021, 9:33 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 3,1 Prozent im Minus, im Jahresvergleich hat sie 20,3 Prozent gewonnen.

ECOreporter sieht Vestas trotz aktueller Belastungen nach wie vor gut aufgestellt. Die Margen werden 2021 zwar voraussichtlich hinter den Erwartungen zurückbleiben, liegen aber deutlich höher als etwa beim Konkurrenten Siemens Gamesa. Für einen Neueinstieg ist die Aktie mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 49 für 2021 allerdings aktuell zu teuer. Anlegerinnen und Anleger sollten auf Kursrücksetzer warten, die es in diesem Jahr bereits mehrfach gegeben hat.

Einen Überblick über die Windbranche bietet Ihnen das ECOreporter-Dossier Die besten Windaktien - wo sich jetzt der Einstieg lohnt.

Vestas ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie der Kategorie Nachhaltige Mittelklasse. Ein Unternehmensporträt finden Sie hier.

Vestas Wind Systems A/S: ISIN: DK0061539921 / WKN: A3CMNS

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