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Vestas schließt Windturbinenwerk in Brandenburg und zwei weitere europäische Standorte
Der dänische Windenergieanlagenhersteller Vestas plant, die Produktion in drei seiner europäischen Werke einzustellen, darunter auch in Lauchhammer in Brandenburg. Man rechne damit, dass die Produktion in Lauchhammer bis Ende des Jahres eingestellt sei, teilte das Unternehmen am Montag mit. In dem Werk sind nach Vestas-Angaben derzeit noch etwa 460 Menschen beschäftigt.
Die Entscheidung von Vestas zur Schließung des Standorts käme überraschend, erklärte Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD). "Ich kann diese Entscheidung nicht nachvollziehen", sagte er. Zwar seien die vergangenen Jahre sicher schwierig für die Branche gewesen. Angesichts des Ziels der Klimaneutralität und der Rolle der Windkraft dabei sei aber eine deutliche Nachfragesteigerung zu erwarten.
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Vestas geht nach eigenen Angaben allerdings davon aus, den künftigen Bedarf der Kunden für seine V117- und V136-Turbinen mit Lieferungen aus seinen anderen Rotorblattfabriken auf der ganzen Welt decken zu können. Es würden Möglichkeiten geprüft, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die derzeit in Lauchhammer arbeiten, an andere Vestas-Standorte in Deutschland in den Bereichen Produktion und Service zu verlagern. Das deutsche Werk ist nicht als einziges betroffen: Auch die Produktion im dänischen Esbjerg mit rund 75 Angestellten sowie die im spanischen Viveiro mit etwa 115 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wird demnach eingestellt.
Ein Grund für die Schließungen ist laut Vestas die Integration des Onshore- und Offshore-Geschäfts und die damit verbundenen Veränderungen, um ein effizientes Betriebsmodell und eine effiziente Fertigungspräsenz zu gewährleisten. Bereits vor zwei Jahren hatte Vestas in Lauchhammer etwa 500 Stellen abgebaut und damit die Belegschaft nahezu halbiert. Die nun endgültige Schließung des Standorts sei für die Stadt "mehr als ein Schock", wie Bürgermeister Jörg Rother in einem Interview auf der Facebook-Seite der Stadt sagte.
Die Vestas-Aktie ist im Tradegate-Handel aktuell zum Vortag 0,3 Prozent im Plus und kostet 33,34 Euro (Stand: 21.9.2021, 8:47 Uhr). Auf Monatssicht notiert die Aktie 2 Prozent im Minus, im Jahresvergleich ist sie 27,2 Prozent im Plus.
Vestas senkte Anfang August seinen Ausblick für das Gesamtjahr – Grund sind laut Konzern vor allem Störungen in der Lieferkette und höhere Kosten aufgrund der Corona-Pandemie. Dennoch sieht ECOreporter den Windanlagenbauer nach wie vor gut aufgestellt. Die Margen werden 2021 zwar voraussichtlich hinter den Erwartzungen zurückbleiben, liegen aber deutlich höher als beim Konkurrenten Siemens Gamesa. Für einen Neueinstieg ist die Aktie mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 48 für 2021 allerdings aktuell zu teuer. Anlegerinnen und Anleger sollten auf Kursrücksetzer warten, die es in diesem Jahr bereits mehrfach gab.
Einen Überblick über die Windbranche bietet Ihnen das ECOreporter-Dossier Die besten Windaktien - wo sich jetzt der Einstieg lohnt.
Vestas ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie der Kategorie Nachhaltige Mittelklasse. Ein Unternehmensporträt finden Sie hier.
Vestas Wind Systems A/S: ISIN: DK0061539921 / WKN: A3CMNS