Insbesondere beim in der Solarbranche und der Halbleiterindustrie benötigten Polysilizium laufen die Wacker-Geschäfte besser. / Foto: Unternehmen

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Wacker Chemie bestätigt erhöhte Prognose – Geschäfte laufen noch besser als angenommen

Der Münchener Spezialchemiekonzern Wacker Chemie hat im dritten Quartal von der starken Nachfrage im Chemiegeschäft profitiert – aber auch von einem Boom in der Solar- und Elektronikbranche. In der Folge fiel der Gewinnanstieg noch höher aus als ursprünglich prognostiziert.

Insbesondere entwickelte sich das Geschäft mit dem für die Herstellung von Solarzellen und Halbleitern benötigten Rohstoff Polysilizium zwischen Juli und September "sehr gut", wie Konzernchef Christian Hartel in einer Mitteilung erklärte. So nehme der Ausbau der Photovoltaik weltweit immer mehr Fahrt auf. Zudem stecke Wackers hochreines Polysilizium "in fast jedem zweiten Computerchip, der weltweit verbaut wird."

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Der anhaltende Bauboom kurbelt zudem das Geschäft mit Polymeren an, chemischen Verbindungen, die unter anderem als Basis für Klebstoffe dienen, aber auch Bodenbelägen, Farben oder Beton beigemengt werden. Dadurch lassen sich die Eigenschaften der Materialien je nach Einsatzzweck verändern. Und auch die Wacker-Silikone – vielseitig einsetzbare Kunststoffe – sind gefragt, etwa in der Elektronikindustrie, bei Textilherstellern, Medizintechnikunternehmen und Autobauern.

Neben der hohen Nachfrage profitierte Wacker auch von Kostensenkungen. Diese halfen, gestiegene Rohstoff- und Energiepreise zu kompensieren. Unter dem Strich verdiente der Konzern zwischen Juli und Ende September knapp 249 Millionen Euro und damit fast viermal so viel wie vor einem Jahr – damals war das Geschäft allerdings durch die Corona-Krise stark beeinträchtigt.

Bessere Ergebnisse bereits eingepreist

Der Umsatz wuchs im dritten Quartal um gut 40 Prozent auf 1,66 Milliarden Euro. Damit schnitt Wacker noch besser ab als im September im Rahmen einer Erhöhung der Jahresziele in Aussicht gestellt. Auch die jüngsten Analystenschätzungen wurden übertroffen.

Für das laufende Jahr rechnet Wacker weiter mit einem Umsatzanstieg um mehr als ein Viertel auf rund 6 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis soll sich mit 1,2 bis 1,4 Milliarden Euro in etwa verdoppeln.

Die Börse zeigte sich, wie schon im bisherigen Jahresverlauf, unbeeindruckt von den guten Zahlen – bessere Ergebnisse bei Wacker waren erwartbar und gelten als im Aktienkurs bereits eingepreist. Aktuell ist die Aktie im Xetra-Handel sogar 0,5 Prozent im Minus zum Vortag und kostet 154,90 Euro (Stand: 28.10.2021, 10:28 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 1,9 Prozent zugelegt, im Jahresvergleich beträgt das Plus 80,4 Prozent.

Die Wacker-Aktie hat seit Juli kontinuierlich an Wert gewonnen, seit September bewegt sie sich auf hohem Niveau seitwärts. Aus Sicht von ECOreporter bleiben bei der Wacker-Aktie erhöhte Unsicherheiten, in den vergangenen Jahren schwankten Ergebnisse und Aktienkurs stark. Die Redaktion bewertet Wacker daher als ein Investment mit erhöhtem Risiko. Immerhin: Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2021 von 11 ist die Aktie derzeit günstig bewertet.

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