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Börsenaufsicht will SPACs stärker regulieren
Über leere Firmenhüllen, sogenannte SPACs, sind in den letzten Jahren zahlreiche junge Unternehmen an die Börse gekommen. Weil viele von ihnen mit sehr selbstbewussten Geschäftsprognosen um Anlegerinnen und Anleger buhlten, will die US-Finanzaufsicht SEC nun SPACs strenger überwachen.
SPACs sind Gesellschaften, die nur mit ihrem Namen an die Börse gehen. Sie haben keine Produkte, keine Belegschaft, kein Kapital. Der einzige Daseinszweck dieser Special Purpose Acquisition Companies (so der Langname): Sie wollen mit dem Geld, das sie durch ihren Börsengang einsammeln, andere Firmen aufkaufen, mit diesen verschmelzen und sie dadurch quasi durch die Hintertür an die Börse bringen. Das erspart den aufgekauften Unternehmen, meist finanziell noch wackeligen Start-ups, den aufwendigen Prozess einer Börsenzulassung. Als leere Mantelgesellschaften kommen SPACs deutlich einfacher an eine Handelszulassung.
Geht ein SPAC an die Börse, ist meist nicht bekannt, welches Unternehmen er aufkaufen will. In vielen Fällen wissen es die Initiatoren selbst noch nicht. Da ist dann die Rede davon, aufstrebende Tech-Firmen übernehmen zu wollen oder kleine Unternehmen mit einer genialen Geschäftsidee. Viel konkreter wird es meist nicht.
Viel heiße Luft
Trotzdem boomten SPACs in den letzten Jahren, vor allem in den USA. Unter anderem Elektroautobauer wie Canoo, Lucid oder Fisker schafften über leere Börsenmäntel den Sprung an die Börse. Die meisten dieser Unternehmen konnten die hohen, durch aufwendige PR-Aktionen geschürten Erwartungen bislang nicht erfüllen, ihre aktuellen Aktienkurse liegen meist unter ihren Startwerten. Dazu kommt, dass einstige SPAC-Stars wie Nikola oder Faraday Future mittlerweile vor allem durch Skandale von sich reden machen.
Daher will die US-Börsenaufsicht SEC SPACs nun ähnlich streng regulieren wie herkömmliche Unternehmen. "Firmen, die in der Öffentlichkeit Gelder einsammeln, sollten die Investoren zum Zeitpunkt ihrer Entscheidung vollständig und fair informieren", sagte SEC-Chef Gary Gensler gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.
Für SPACs sollen künftig härtere Transparenzregeln gelten, vergleichbar mit denen von Wertpapierprospekten bei regulären Börsengängen. Zudem möchte die SEC die von SPACs übernommenen Unternehmen von unabhängigen Prüfern durchleuchten lassen und gegebenenfalls auch die an den Börsengängen beteiligten Anwälte, Wirtschaftsprüfer und Banken zur Rechenschaft ziehen.
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