Der Fisker Ocean soll ab November gebaut werden. Hunde als Sonderausstattung sind nicht vorgesehen. / Foto: Fisker

  Nachhaltige Aktien

Elektroautobauer Fisker: Ein grüner Aktien-Geheimtipp?

Das US-Start-up Fisker will die nachhaltigsten Autos der Welt bauen. Die Serienproduktion soll im November starten. Wie aussichtsreich ist die Aktie?

Fisker hat einiges vor: Reiner Elektroantrieb, vegane Inneneinrichtung (also kein Leder), viel recycelter Kunststoff, Solarzellen im Wagendach – das Konzept des ersten Serienmodells Ocean ist ambitioniert. Gebaut werden soll der SUV ab Mitte November im österreichischen Graz vom Auftragsfertiger Magna Steyr, der auch für BMW, Jaguar und Mercedes Fahrzeuge zusammenschraubt.

Für den Anfang plant Fisker mit 40.000 bis 50.000 Oceans pro Jahr. Vorbestellt sind Unternehmensangaben zufolge bislang mehr als 30.000 Fahrzeuge. Drei weitere Modelle hat Fisker in Planung, unter anderem ein autonom fahrendes Shuttle-Fahrzeug und das mit einem Verkaufspreis von etwa 26.000 Euro vergleichsweise günstige Stadtauto Pear.

Im Geschäftsjahr 2021 erzielte Fisker keine nennenswerten Umsätze, da das Unternehmen bislang noch keine Autos verkauft. Die operativen Kosten stiegen von 43 Millionen US-Dollar im Vorjahr auf 329 Millionen Dollar. Unter dem Strich verbuchte Fisker 2021 einen Nettoverlust von 471 Millionen Dollar.

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Die finanzielle Situation des Unternehmens ist stabil. Nach mehreren Finanzierungsrunden verfügte Fisker Ende 2021 über Cash-Reserven von 1,2 Milliarden Dollar. Dem standen überwiegend langfristige Verbindlichkeiten von knapp 800 Millionen Dollar gegenüber. Für 2022 geht Fisker von operativen Kosten in Höhe von 435 bis 500 Millionen Dollar aus.

Fisker ist im Oktober 2020 wie so viele Elektroauto-Start-ups mit einem leeren Börsenmantel, einem sogenannten SPAC fusioniert (ein solcher Börsengang ist weniger stark reguliert als eine normale Börsenzulassung; mehr zu SPACs erfahren Sie hier). Die Aktie schwankte seitdem stark und hat zwischen November 2021 und Januar 2022 im allgemeinen Abwärtstrend an den Börsen mehr als 50 Prozent verloren. Seitdem zeigt sie sich leicht erholt, auf Wochensicht liegt sie knapp 3 Prozent im Plus. Aktuell steht der Kurs im Tradegate-Handel bei 11,50 Euro (Stand 17.2.2022, 10:50 Uhr).

Ein Investment in die Fisker-Aktie ist mit hohen Risiken verbunden. Bei der ersten Serienfertigung von Autos kommt es anfangs oft zu teuren Komplikationen, Tesla etwa kann ein Lied davon singen. Ob die finanziellen Mittel von Fisker ausreichen werden, um solche Rückschläge zu verkraften, ist unklar. Das grundlegende Geschäftskonzept des Unternehmens und seine bisherige Entwicklung beurteilt ECOreporter hingegen positiv. Eine spannende Aktien-Wette.

Lesen Sie auch unsere Dossiers Von Tesla bis Rivian: 20 Elektroauto-Aktien im Crash-Test und Junge Elektroauto-Aktien: Mit Vollgas in den Abgrund?

Fisker Inc.:

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