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Meldungen, Finanzdienstleister, Banken-Favorit
Bank für Kirche und Caritas hält Generalversammlung digital ab – Mahnung zu mehr Umweltschutz
Die Bank für Kirche und Caritas (BKC) hat zum zweiten Mal in Folge ihre jährliche Hauptversammlung digital abgehalten. Vorstand und Aufsichtsrat kamen wie im Vorjahr im Hauptgebäude der Paderborner Bank zusammen. Die Mitglieder und Gäste konnten sich über das Internet einloggen und die Veranstaltung live am eigenen Computer verfolgen.
Der Vorstandsvorsitzende der BKC, Dr. Richard Böger, gab auf der Generalversammlung einen volkswirtschaftlichen Gesamtüberblick und warb dafür, dass der Staat die Binnennachfrage durch zusätzliche Ausgaben oder Steuererleichterungen stützt, solange die Zahlen am Arbeitsmarkt sich nicht erholt haben. „Wichtig sind Investitionen in Klimaschutz, Bildung und digitale Infrastruktur, um Deutschland für das nächste Jahrzehnt fit zu machen“, so Böger.
„Aufgrund der ungewöhnlichen Voraussetzungen“ sei man mit dem Geschäftsjahr 2020 zufrieden. Die Bank werde auch in diesem Jahr die Herausforderungen der Corona-Pandemie bestehen. Im Kundenkreditgeschäft wuchs die BKC um 17 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro. Um die Ertragslage dauerhaft zu sichern, hat man das Kreditgeschäft ausgeweitet und vergibt zusätzliche Darlehen nicht nur an Kunden aus Kirche und Caritas, sondern auch an ausgewählte bonitätsstarke Kunden, die sich zum Beispiel im kommunalen Eigentum befinden.
„Klimaclub“ gegen globale Erwärmung gefordert
Die anstehenden Beschlüsse und die Wahl zum Aufsichtsrat konnten von den Mitgliedern in einer virtuellen Wahlkabine durchgeführt werden. Die Feststellung des Jahresabschlusses und die vorgeschlagene Verwendung des Jahresüberschusses wurden einstimmig angenommen. Nachdem die genossenschaftlich organisierte BKC sich im letzten Jahr der Empfehlung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) an alle Banken beugte, keine Dividende auszuschütten, können sich die Mitglieder jetzt über eine Dividende von 10 Prozent freuen. Hierbei entfallen gedanklich 5 Prozent auf das Jahr 2019 und 5 Prozent auf 2020. Der turnusmäßig aus dem Aufsichtsrat ausscheidende Vorsitzende Georg Rüter wurde nach Vorschlag zur Wiederwahl mit großer Mehrheit bestätigt.
Der diesjährige Gastreferent Professor Dr. Ottmar Edenhofer vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung war aus Potsdam zugeschaltet und hielt einen Vortrag über Entwicklungen, Chancen und Schwierigkeiten der Klimapolitik.
„Europa spielt eine enorm wichtige Rolle in der Begrenzung des Klimaproblems, denn Europa muss zeigen, dass man Klimaschutz, sozialen Ausgleich und Wettbewerbsfähigkeit miteinander verbinden kann“, so Edenhofer. Er beschrieb die Schwierigkeiten der großen und weltweiten Herausforderung, den Anstieg der globalen Mitteltemperatur zu begrenzen. Der EU Green Deal aus dem Jahr 2020 sei bemerkenswert und habe durch die Ankündigung der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen „das Potenzial, mit der Verschärfung der Klimaneutralitätsziele den europäischen Kontinent grundlegend zu verändern.“
Unumgänglich neben der Entwicklung neuer Technologien, zum Beispiel einer Wasserstoffstrategie, sei eine CO2-Bepreisung nach dem Verursacherprinzip mit der Herausforderung, dass die schwächeren Haushalte nicht überproportional belastet würden. Edenhofer fordert, „durch eine Klimadividende die Einnahmen aus der CO2-Bepreisung pro Kopf zurückzuerstatten, um zu vermeiden, dass die Gesellschaft gespalten wird“.
Er führte aus, dass Klimapolitik nicht ohne Kooperation mit anderen Ländern möglich sei. Die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft würde sonst gefährdet sein.
Edenhofer schloss seine Ausführungen mit der Botschaft, dass wichtige und richtige Schritte in Richtung Treibhausgasneutralität bis 2050 bereits getan seien, es jedoch noch einer großen Anstrengung unter der Führung der Europäischen Union, der Vereinigten Staaten und Chinas bedürfe, den knappen Deponieraum der Atmosphäre zu schützen. Diese drei großen Global Player müssten sich zu einer Art Klimaclub zusammenschließen, um eine Kohle-, Öl- und Gas-Bepreisung nach dem Verursacherprinzip durchzusetzen. Durch Transferleistungen müsse es finanzielle Unterstützung für kleinere Länder geben, die noch vermehrt in fossile Energien investieren (z.B. in Südostasien), um Anreize zu schaffen, aus der Kohle auszusteigen.
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