Model 3 von Tesla. BYD will den US-Konkurrenten bald mit Batterien beliefern. / Foto: Tesla

  Nachhaltige Aktien

BYD vor Batterie-Deal mit Tesla

Der chinesische Technologiekonzern und Elektroautobauer BYD ist auch als Batteriehersteller aktiv – und als solcher schon lange als potenzieller Zulieferer auch für den US-Konkurrenten Tesla im Gespräch. Nachdem BYD solche Gerüchte bislang stets zurückgewiesen hat, kündigte der Konzern nun überraschend selbst eine entsprechende Kooperation an.

Die Chinesen hatten sich in den vergangenen Monaten auf dem angespannten Markt umfangreiche Lithium-Vorräte gesichert, mit denen die Batterie-Produktion auf Jahrzehnte gesichert sein soll. BYD stellt seine Lithium-Eisen-Phosphat-Akkus (LFP), die sogenannten Blade-Batterien, seit 2020 für den Einsatz in seinen eigenen Automobilen und für den Verkauf an andere Autobauer her – ein Kunde ist etwa Toyota aus Japan.

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Nun soll auch Tesla beliefert werden. „Wir sind jetzt gute Freunde von Elon Musk, und wir werden ihn sehr bald mit Batterien beliefern", sagt Lian Yubo, Executive Vice President von BYD.

Derzeit verwendet Tesla in knapp der Hälfte seiner Fahrzeuge LFP-Batterien, die vom chinesischen Hersteller CATL geliefert werden. Tesla verwendet auch Nickel- und Kobaltbatterien von LG Energy Solution und Panasonic.

Im März lieferte Tesla 65.814 Fahrzeuge aus seinem Werk in Shanghai aus und belegte damit Platz eins unter den Herstellern von reinen Elektroautos in China. Inklusive Plug-in-Hybriden liegt BYD allerdings mit 104.787 Fahrzeugen klar vorn.

Vorratshaltung zahlt sich aus

Die Verkäufe von Tesla in China brachen zudem im April ein, da die Behörden umfangreiche Corona-Lockdowns verhängten. BYD war von der Abriegelung hingegen kaum betroffen und verkaufte im April eine Rekordzahl von 106.042 Fahrzeugen.

Die BYD-Aktie ist im Tradegate-Handel aktuell 1,4 Prozent im Minus zum Vortag und kostet 35,85 Euro (Stand: 9.6.2022, 10:29 Uhr). Am gestrigen Mittwoch markierte die Aktie ein neues Allzeithoch. Auf Monatssicht hat die Aktie 34 Prozent an Wert gewonnen, im Jahresvergleich ist sie 69,6 Prozent im Plus.

Die Tesla-Aktie kostet ebenfalls am Berliner Handelsplatz Tradegate aktuell 695,00 Euro und steht zum gestrigen Mittwoch 2,7 Prozent im Plus (9.6.2022, 10:29 Uhr). Im Monatsvergleich ist die Aktie 17,6 Prozent im Minus, auf Jahressicht ist sie um 36,6 Prozent gestiegen.

Für BYD hat sich die Firmenpolitik der Vorratshaltung zuletzt ausgezahlt. Während andere Elektroauto-Konzerne wie Tesla Probleme bei der Produktion meldeten, erzielte BYD neue Rekorde. Nachdem die Aktie in diesem Jahr bislang beständig korrigierte, hat sie seit Anfang Mai wieder kräftig an Wert gewonnen und notiert mittlerweile auf einem neuen Rekordniveau. Gleichzeitig ist aber das ohnehin schon hohe Kurs-Gewinn-Verhältnis weiter gestiegen und liegt nun bei 100. Das ist deutlich zu viel für einen Einstieg.

Die Tesla-Aktie wiederum war zuletzt angesichts der angespannten Weltwirtschaftslage, der Produktionsprobleme in China und der öffentlichen Diskussion um die geplante Twitter-Übernahme durch Konzernchef Elon Musk unter Druck geraten. Hinzu kam Anfang Juni auch noch eine an die Presse durchgestochene Mail von Musk, in der dieser erklärte, Tesla werde womöglich 10 Prozent aller Stellen streichen müssen. Teslas KGV liegt aber nach wie vor bei hohen 59. Auch das ist zu teuer für einen Kauf.

Mehr zu Chancen und Risiken von Elektrofahrzeug-Aktien erfahren Sie in den ECOreporter-Dossiers  Von Tesla bis Rivian: 20 Elektroauto-Aktien im Crash-Test und Junge Elektroauto-Aktien: Mit Vollgas in den Abgrund?

Beachten Sie auch die Analysen der Redaktion zu Akkubauern und -recyclern: Batterien für Elektromobilität: Wie gut sind die Aktien von Samsung SDI und Varta?

BYD Company Limited: ISIN

Tesla Inc.:  ISIN US88160R1014 / WKN A1CX3T

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