clearvise und ABO Wind wollen die Stromproduktion von vier Windparks in Frankreich etwa verdoppeln. / Foto: ABO Wind

  Nachhaltige Aktien, Aktien-Favoriten

clearvise und ABO Wind kooperieren bei Repowering in Frankreich

Der Grünstromerzeuger clearvise und der Projektentwickler und ECOreporter-Aktien-Favorit ABO Wind wollen ihre Zusammenarbeit ausweiten. In Frankreich planen die Wiesbadener Unternehmen, bei vier Windparks im Zuge eines Repowerings die alten Anlagen durch leistungsfähigere neue zu ersetzen.

clearvise und ABO Wind arbeiten aktuell bereits beim Repowering der Windparks Losheim in Saarland und Cuq in Frankreich zusammen, die Unternehmen erwarten eine Erteilung der behördlichen Genehmigungen 2025. Bereits 2018 haben clearvise und ABO Wind den niedersächsischen Windpark Wennerstorf erfolgreich repowert und die Produktionskapazität mehr als verdoppelt.

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Nun sollen die vier französischen Windparks Gargasse, Escamps, Haute Landes Souilly und St. Nicholas folgen. ABO Wind übernimmt dabei die Projektentwicklung, Genehmigungsplanung und Errichtung, während clearvise ein exklusives Vorkaufsrecht auf die neuen, repowerten Anlagen erhält.

Derzeit verfügen die Windparks einer clearvise-Mitteilung zufolge über eine Gesamtkapazität von rund 53 Megawatt (MW). Im Rahmen des Repowerings sollen die alten Anlagen zurückgebaut und durch neue, stärkere und leisere Windturbinen ersetzt werden.

Stromproduktion soll sich etwa verdoppeln

Nach heutiger Planung erwarten die Unternehmen, die installierte Leistung auf mehr als 110 MW steigern und die Stromproduktion ungefähr verdoppeln zu können. Zudem sollen die Wartungskosten sinken und die Ersatzteilbeschaffung einfacher werden.

"Mit der ABO Wind haben wir einen verlässlichen und fairen Entwicklungspartner an unserer Seite, der regional hervorragend vernetzt ist", sagt clearvise-Chefin Petra Leue-Bahns. "ABO Wind hat seinerzeit bereits die Altparks entwickelt und betreut diese für uns in der Betriebsführung. Die Zusammenarbeit ist professionell und auf Augenhöhe. Wir freuen uns sehr auf die gemeinsame Umsetzung dieses umfangreichen Projekts."

ABO Wind und clearvise haben eine lange gemeinsame Vergangenheit: Bis 2020 hieß die heutige clearvise AG noch ABO Invest und arbeitete sehr eng mit ABO Wind zusammen. Zeitweise hatten beide Unternehmen denselben Vorstand.  Die Trennung bedeutete für clearvise damals deutliche Unsicherheiten, da das Unternehmen kein grundsätzliches Vorkaufsrecht für ABO Wind-Anlagen mehr erhielt. In der Folge ersetzte ECOreporter clearvise bei seinen Favoriten-Aktien durch ABO Wind. Mehr zu der damaligen Entscheidung lesen Sie hier.

Die clearvise-Aktie ist im Handel an der Börse Düsseldorf aktuell 1,5 Prozent im Minus zum Vortag und kostet 2,01 Euro (Stand: 29.8.2023, 9:31 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 6,9 Prozent eingebüßt, im Jahresvergleich ist sie 29,6 Prozent im Minus.

clearvise rechnet 2023 mit einem Umsatz von 43,5 Millionen Euro, der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) soll bei 27,5 Millionen Euro liegen. Damit erwartet das Unternehmen deutlich schwächere Zahlen als im starken Geschäftsjahr 2022, insbesondere da sich die Verkaufspreise für Strom wieder normalisieren.

Im März waren die clearvise-Pläne zum Kauf des 158 MW umfassenden Anlagenbestand des Erneuerbare-Energien-Unternehmens Tion Renewables gescheitert. Tion war zuvor überraschend vom schwedischen Investor EQT übernommen wurde. Im Anschluss gab es auch Spekulationen um eine mögliche clearvise-Übernahme. Tion ist mit knapp 20 Prozent größter clearvise-Aktionär. Mehr zu dem Thema lesen Sie hier.

Wie gut sind die Aktien?

Trotz der Absage des Tion-Geschäfts hatte clearvise seine mittelfristigen Ziele bis 2025 bestätigt. Das Unternehmen muss nun aber versuchen, andere Akquisitionen in ähnlicher Größenordnung zu finden. ECOreporter sieht erhöhte Unsicherheiten bei clearvise, das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2023 beträgt 24. Die Aktie ist aktuell eher ein Fall für risikobereite Anlegerinnen und Anleger.

Die ABO Wind-Aktie kostet im Düsseldorfer Handel derzeit unverändert zum Vortag 50,00 Euro (Stand: 29.8.2023, 9:31 Uhr). Im Monatsvergleich ist die Aktie 10,4 Prozent im Minus, auf Jahressicht hat sie 13,5 Prozent an Wert verloren.

ABO Wind will dauerhaft Jahresgewinne von mehr als 20 Millionen Euro erzielen, für 2023 geht das Management von einem Nettoergebnis von 22 bis 26 Millionen Euro aus. Aktuell gibt es bei ABO Wind Pläne, das Unternehmen von einer AG in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) umzuwandeln, der Plan stößt allerdings bei Aktionären auf Widerstand. Mehr dazu lesen Sie hier.

Die lange teure ABO Wind-Aktie verliert mit einer kurzen Unterbrechung seit Februar 2023 kontinuierlich an Wert. Auf fünf Jahre gesehen ist sie aber weiterhin rund 163 Prozent im Plus. Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 22 für 2023 ist sie zwar immer noch kein Schnäppchen, aber vertretbar bewertet. Für Anlegerinnen und Anleger mit einem langen Investitionshorizont bieten sich Einstiegsgelegenheiten.

ABO Wind ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie der Kategorie Grüne Spezialwerte. Ein Unternehmensporträt finden Sie hier.

Weitere grüne Aktientipps hat die Redaktion hier für Sie zusammengestellt:

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clearvise AG:  ISIN DE000A1EWXA4 / WKN A1EWXA

ABO Wind AG:  ISIN DE0005760029 / WKN 576002

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