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Darum ist NextEra Energy keine nachhaltige Aktie
NextEra Energy bezeichnet sich selbst als größten Wind- und Solarstromerzeuger der Welt. Trotzdem ist der US-Konzern kein tiefgrünes Unternehmen.
Wirtschaftlich steht NextEra sehr gut da. Das Unternehmen erzielte 2019 einen Umsatz von 19,2 Milliarden US-Dollar – 15 Prozent mehr als 2018. Der operative Gewinn stieg von 4,3 auf 5,4 Milliarden US-Dollar. Unter dem Strich blieb ein Nettogewinn von 3,8 Milliarden US-Dollar (im Vorjahr lag der Nettogewinn wegen positiver Einmaleffekte bei 6,6 Milliarden US-Dollar).
Die NextEra-Aktie notiert im Tradegate-Handel aktuell bei 261,00 Euro (19.2.2020, 8:27 Uhr). In den letzten zwölf Monaten ist der Kurs um 60 Prozent gestiegen. Auf Sicht von fünf Jahren liegt die Aktie 180 Prozent im Plus. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 36 ist sie derzeit hoch bewertet.
Dividende steigt um 12 Prozent
NextEra erhöht seine vierteljährliche Dividende ab März 2020 um 12 Prozent auf 1,40 US-Dollar je Aktie. Bis mindestens 2022 soll die Dividende jedes Jahr um 10 Prozent angehoben werden.
Die Kraftwerke von NextEra haben einen Buchwert von 82 Milliarden US-Dollar (Stand 31.12.2019). Dem stehen langfristige Verbindlichkeiten von knapp 38 Milliarden US-Dollar gegenüber. Die Marktkapitalisierung des Konzerns beträgt (Stand 19.2.2020) 138 Milliarden US-Dollar. Alles Zahlen eines hoch profitablen, gut geführten Unternehmens.
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Auch beim Thema Nachhaltigkeit macht NextEra auf den ersten Blick einen hervorragenden Eindruck. Dem Konzern gehören in Nordamerika Windparks mit einer Stromerzeugungskapazität von knapp 13 Gigawatt (GW). Dazu kommen 3,5 GW Solarkapazität. Außerdem betreibt NextEra große Grünstromspeicher. Für die Nachhaltigkeits-Ratingagentur MSCI ESG zählt NextEra zu den 7 Prozent der nachhaltigsten börsennotierten Energieversorger.
Öl, Kohle, Gas und Atomenergie
Es gibt aber einen Haken: NextEra produziert nicht nur Energie aus erneuerbaren Quellen. Wind und Solar machen zusammen knapp 35 Prozent der Kraftwerkskapazität aus. Erdgas kommt auf 49 Prozent, Öl und Kohle zusammen auf 4 Prozent. Und 13 Prozent seiner Energie gewinnt NextEra aus Atomkraftwerken. Während der Öl- und Kohleanteil in den letzten Jahren immer weiter reduziert wurde, will NextEra an Erdgas und Atomkraft festhalten. Beides sind für das Unternehmen "saubere und sichere Energieformen“.
ECOreporter sieht das anders. Erdgas ist zwar der emissionsärmste fossile Energieträger. Bei der Verbrennung entsteht aber nur 25 Prozent weniger CO2 als beim Verfeuern von leichtem Heizöl.
Und Atomenergie ist weder sauber noch sicher. Bis heute gibt es keine überzeugenden Konzepte für die Endlagerung von Atommüll. Und wie sicher Atomkraft ist, hat man in Tschernobyl und Fukushima gesehen.
Für ECOreporter ist NextEra daher kein nachhaltiges Vorzeigeunternehmen und schon gar kein Kandidat für die ECOreporter-Favoriten-Aktien.
Tiefgrüne AlternativenSie möchten in Energieunternehmen investieren, die ausschließlich auf Wind-, Solar- und Wasserkraft setzen? Die gibt es – beispielsweise die ECOreporter-Aktien-Favoriten Vestas, Energiekontor, Encavis, aventron und ABO Wind.
Weitere Erneuerbare-Energien-Aktien – garantiert ohne Atomkraft – finden Sie in den aktuellen ECOreporter-Überblicken zu den Windaktien und Solaraktien.
NextEra Energy Inc: ISIN US65339F1012 / WKN A1CZ4H