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Aktientipps, Nachhaltige Aktien, Aktien-Favoriten
Encavis, UmweltBank, IVU Traffic: Bis zu 465 % Plus mit tiefgrünen Aktien
1,8 Prozent: So viel hat der globale Aktienindex MSCI World im letzten Monat an Wert gewonnen. Die meisten ECOreporter-Favoriten-Aktien der Kategorie Grüne Spezialwerte schafften mehr als 10 Prozent. Hohe Nachhaltigkeit zahlt sich derzeit aus – die Redaktion verrät Ihnen, bei welchen Aktien sich der Einstieg aktuell lohnen kann.
Alle acht Grünen Spezialwerte haben ein nachhaltiges Kerngeschäft: Wind- und Solarstrom, Software für Busse und Bahnen, nachhaltige Finanzprodukte, ökologische Dämmstoffe, vollständig wiederverwertbare Reinigungsgeräte – die nachhaltigsten ECOreporter-Favoriten-Aktien tragen zur Klimawende bei. Und bei ihnen gibt es keine K.O.-Kriterien wie Tierversuche, Gentechnik, Öl oder Kohle. Damit unterscheiden sie sich von den beiden anderen ECOreporter-Favoriten-Kategorien, den Mittelklasse-Aktien und den nachhaltigen Dividendenkönigen, bei denen nachhaltige Anleger teilweise Kompromisse eingehen müssen.
IVU Traffic Technologies AG: Software für die Klimawende
Um 18,5 Prozent ist der Aktienkurs von IVU Traffic im letzten Monat (17.1.2020 bis 17.2.2020) gestiegen. Das Berliner Unternehmen, das sich auf Software für Busse und Bahnen spezialisiert hat, erzielte 2019 nach vorläufigen Zahlen 50 Prozent mehr Gewinn als 2018.
Und die Aussichten bleiben gut, denn die Auftragsbücher sind prall gefüllt – im Kampf gegen den Klimawandel braucht es einen klugen Ausbau des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs, und IVU Traffic liefert dafür die Computerprogramme.
Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 31 ist die IVU Traffic-Aktie derzeit aber nicht günstig bewertet. Anleger sollten auf Kursrücksetzer warten oder einen sehr langen Investitionshorizont mitbringen.
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Steico SE: Ein Drittel mehr Gewinn
Steico verbuchte 2019 einen Rekordumsatz und konnte seinen Gewinn um mehr als ein Drittel steigern. Mit seinen Bau- und Dämmstoffen auf Basis von zertifiziertem Holz bewegt sich das bayerische Unternehmen in einer Nische, die weniger konjunkturabhängig ist als der herkömmliche Bausektor.
Im letzten Monat ist Steicos Börsenwert um 13,5 Prozent gestiegen, auf Sicht von fünf Jahren liegt die Aktie 465 Prozent im Plus. Trotzdem ist sie mit einem KGV von 20 noch nicht zu teuer. Anleger können mit einer kleinen Position einsteigen. Wenn der Bausektor schwächelt, kann es allerdings auch in der Öko-Nische zu Kursrücksetzern kommen.
Encavis AG: Aktienkurs verdoppelt
Encavis hat seinen Börsenwert im letzten Jahr um 101 Prozent gesteigert, alleine im letzten Monat legte die Aktie um mehr als 11 Prozent zu. Der Hamburger Solar- und Windparkbetreiber will seine Stromerzeugungskapazität bis 2025 auf 3,4 Gigawatt verdoppeln. Die Geschäfte liefen in den letzten Monaten gut, und mit der Versicherungskammer Bayern (VKB) als neuem Großaktionär verfügt Encavis über eine stabile Aktionärsstruktur – fast 40 Prozent der Aktien befinden sich nicht im freien Handel.
Die Encavis-Aktie ist derzeit kein Schnäppchen (KGV 27), aber mit der Stromerzeugungskapazität soll sich auch der Gewinn in etwa verdoppeln. Anleger können eine kleine Aktienposition in ihr Depot aufnehmen, sollten allerdings in den nächsten Jahren in der Lage sein, zwischenzeitliche Kursverluste auszusitzen.
UmweltBank AG: Gute Ergebnisse in Zeiten von Nullzinsen
Trotz des Niedrigzinsumfelds hat die UmweltBank auch 2019 wieder solide Gewinne erwirtschaftet. Die Bilanzsumme der nachhaltigen Bank aus Nürnberg stieg erstmals auf über 4 Milliarden Euro. Die Aktie legte seit Mitte Januar um mehr als 10 Prozent zu.
Die UmweltBank erwartet in diesem Jahr einen Vorsteuergewinn in etwa auf Vorjahresniveau und ein weiter steigendes Geschäftsvolumen. Die Bank will 2020 ihren ersten eigenen Fonds auf den Markt bringen, den Mischfonds UmweltSpektrum Mix.
Hohe Gewinnsteigerungen sind im Bankensektor derzeit nicht zu erwarten. Die UmweltBank-Aktie ist mit einem KGV von unter 14,5 aber immer noch attraktiv. Ein Einstieg dürfte sich langfristig lohnen.
ABO Invest AG: Windstille in Wiesbaden?
ABO Invest hatte im September 2019 einen Nettogewinn von 1 Million Euro für die erste Jahreshälfte bekannt gegeben. Seitdem ist es etwas still geworden um den Wiesbadener Grünstromerzeuger. Käufe von neuen Windparks hat das Unternehmen nicht gemeldet.
Die Aktie besitzt noch Potenzial – aber nur, wenn ABO Invest weiter wächst. Interessierte Anleger sollten die Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2019 abwarten, den das Unternehmen am 25. Mai vorlegen will.
Nilfisk A/S: Wann geht es wieder aufwärts?
Die Nilfisk-Aktie hat sich im letzten Monat ein wenig von den hohen Kursverlusten der letzten zwei Jahre erholt, notiert mit aktuell 20,20 Euro aber immer noch deutlich unter ihrem Allzeithoch von 46,59 Euro aus dem Februar 2018. Der dänische Hersteller von Reinigungsmaschinen hat nach wie vor mit Absatzproblemen zu kämpfen. ECOreporter rät derzeit von einem Einstieg in die Aktie ab. Noch ist nicht klar, ob Nilfisk die Trendwende gelingen wird. Die nächsten Geschäftszahlen werden für den 25. Februar erwartet.
Energiekontor AG: Das Wetter hat nicht mitgespielt
Energiekontor hat 2019 wahrscheinlich Verlust gemacht – aber nur, weil ein neuer Windpark wegen schlechten Wetters nicht mehr im letzten Jahr fertiggestellt werden konnte. Dafür dürfte der Gewinn 2020 höher ausfallen.
Der Bremer Grünstromkonzern stellt sich zunehmend internationaler auf und baut mittlerweile neben Windparks auch große Solaranlagen. Der Kurs der Energiekontor-Aktie ist in den letzten drei Jahren um 42 Prozent gestiegen – deutlich weniger als vergleichbare Erneuerbare-Energien-Unternehmen wie PNE (plus 109 Prozent) oder ABO Wind (plus 170 Prozent). Die Chancen stehen gut, dass Energiekontor weiter an Börsenwert gewinnen wird. Anleger können mit einer kleinen Position einsteigen.
aventron AG: Abschied von der Börse
aventron hat Umsatz und Gewinn im letzten Jahr jeweils um mehr als 10 Prozent gesteigert. Die weiteren Wachstumspläne des Schweizer Betreibers von Wind-, Solar- und Kleinwasserkraftwerken sind ambitioniert, aber nicht unrealistisch.
Die aventron-Aktie ist als langfristiges Investment lukrativ, allerdings nicht so leicht handelbar wie andere Aktien. Seit 17.2.2020 ist sie nicht mehr börsennotiert, sondern wird über die außerbörsliche Plattform der Berner Kantonalbank (www.otc-x.ch) gehandelt. Laut aventron sollen Privatanlegern dadurch keine Nachteile entstehen. Wer bei aventron einsteigen möchte, sollte sich dennoch vorher gründlich informieren, welche Kosten für den Kauf der Aktien anfallen.
Die Grünen Spezialwerte sind keine Start-ups, sondern Unternehmen, die ihre Gründungsphase hinter sich gelassen haben. Sie sind (noch) keine Milliarden wert, aber sie haben Potenzial, weil ihre Märkte zukunftsträchtig sind. In den letzten Jahren haben sich fast alle Grünen Spezialwerte gut entwickelt. Ihre Aktienkurse schwanken allerdings stärker als die großer Konzerne. Daher sollten Sie hier nur einen kleinen Teil Ihres Vermögens anlegen. Es geht eher um eine grüne Beimischung für Ihr Depot.