Die Dividendenrendite der DHL Group liegt derzeit bei attraktiven 5 Prozent. / Foto: Unternehmen

  Nachhaltige Aktien, Aktien-Favoriten

DHL Group kritisiert drohende Bußgelder im Post-Geschäft

Der Bonner Logistikkonzern DHL Group soll durch eine Änderung des Postgesetzes im deutschen Briefgeschäft entlastet werden – gleichzeitig drohen bei Versäumnissen aber Bußgelder. Der ECOreporter-Aktien-Favorit übt scharfe Kritik.

„Die Bußgeldvorschriften schießen deutlich über das Ziel hinaus“, heißt es in einem Schreiben des Unternehmens, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Das mögliche Strafmaß in dem Vorschlag zum neuen Postgesetz soll bei zwei Prozent des Jahresumsatzes des Gesamtkonzerns liegen, was bei der DHL Group einen Milliardenbetrag bedeuten würde. Das sei für "einfache Verstöße" völlig unverhältnismäßig, so die Autoren des Briefs.

Viele Beschwerden über Sendungsverzögerungen

Die zwei Prozent sind allerdings ein Maximalbetrag. Das Bußgeld kann dem Ministeriumsvorschlag zufolge auch deutlich niedriger ausfallen. In dem Gesetzestext werden für unterschiedliche Vergehen Beträge von bis zu 100.000 Euro, 500.000 Euro und einer Million Euro genannt.

Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.

Die DHL Group macht mittlerweile nur noch 16 Prozent ihres Umsatzes in der Sparte Post & Paket Deutschland, dem einstigen Kerngeschäft. Der deutlich größte Teil des Erlöses entfällt auf das internationale Frachtgeschäft. Der Gesetzentwurf bezieht sich bei einem möglichen prozentualen Bußgeld aber auf den weltweiten Umsatz, inklusive Tochterfirmen.

Bisher kann die Bundesnetzagentur keine Bußgelder verhängen. Allerdings war im vergangenen Jahr die Zahl der Beschwerden über Sendungsverzögerungen bei der Post auf ein Rekordniveau gestiegen. Behördenchef Klaus Müller hatte sich daher dafür eingesetzt, seiner Behörde die Bußgeldmöglichkeit einzuräumen.

Die DHL Group hatte die Mängel mit Personalengpässen begründet und die Idee zu Bußgeldern kritisiert. Die Suche nach ausreichend Personal sei nun einmal schwierig, durch Strafen würden die Probleme nicht behoben. Kritiker sehen die Engpässe allerdings auch als Folge einer verfehlten Personalpolitik inklusive Stellenabbau.

Andere Teile des Postgesetz-Reformvorschlags bewertete der Bonner Konzern positiv. So soll die Post künftig mehr Zeit zum Austragen der Briefe bekommen. Dadurch kann das Unternehmen Kosten senken und etwa die Nachtflüge zum Brieftransport streichen. Dadurch soll auch CO2 eingespart werden.

Das Bundeskabinett kann den Reformvorschlag noch vor Weihnachten annehmen, danach sind Bundestag und Bundesrat am Zug. Im Frühjahr 2024 könnte die Gesetzesnovelle beschlossen werden.

Solide Aktie mit fairer Bewertung

Die Aktie der DHL Group (die an der Börse weiterhin Deutsche Post heißt) ist im Xetra-Handel aktuell 0,4 Prozent im Plus zum Vortag und kostet 46,44 Euro (Stand: 13.12.2023, 11:39 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie rund 16 Prozent zugelegt, im Jahresvergleich ist sie 19,2 Prozent im Plus.

Die DHL Group erzielte zuletzt deutlich weniger Umsatz und Gewinn und korrigierte ihre Gewinnerwartungen für 2023 nach unten. Für ECOreporter bleibt die DHL-Aktie aber ein solides Langfrist-Investment. Der Konzern erwirtschaftet auch in der aktuell schwierigen Phase ordentliche Gewinne und steht finanziell robust da.

Nach deutlichen Kursverlusten zwischen August und Oktober ist die Aktie in den letzten Wochen wieder gestiegen. Das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2023 bleibt mit 14 aber moderat. Die erwartete Dividendenrendite für 2023 liegt bei sehr guten 5,0 Prozent. Ein Einstieg ist weiter eine Option, Anlegerinnen und Anleger sollten jedoch eine lange Haltedauer einplanen.

Die DHL Group ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Nachhaltige Dividendenkönige. Lesen Sie auch das ausführliche Unternehmensporträt und das ECOreporter-Dossier Nachhaltige Dividendenkönige: Bei diesen Aktien kann sich der Einstieg jetzt lohnen.

Deutsche Post AG: ISIN DE0005552004 / WKN 555200

Verwandte Artikel

08.12.23
 >
13.03.25
 >
27.11.23
 >
08.11.23
 >
09.10.23
 >
Aktuell, seriös und kostenlos: Der ECOreporter-Newsletter. Seit 1999.
Nach oben scrollen
ECOreporter Journalistenpreise
Anmelden
x