Elektroauto-Aktie Rivian: Überholspur oder Seitenstreifen?

Der Elektroauto-Hersteller Rivian geht weiterhin davon aus, seine Produktionsziele für 2022 zu erreichen. Aber reicht das aus, um profitabler zu werden?

Die Zahlen lesen sich gut: Ende Juni lag der Auftragsbestand des US-Unternehmens bei 98.000 Fahrzeugen, und Rivian verfügte über liquide Mittel in Höhe von 15,5 Milliarden US-Dollar. Aber: Selbst wenn das Unternehmen trotz angespannter Lieferketten wie geplant in diesem Jahr 25.000 E-Autos bauen kann, werden viele Kundinnen und Kunden noch lange auf ihren Wagen warten müssen. Im zweiten Quartal 2022 produzierte Rivian nur 4.400 Fahrzeuge. Ursprünglich hatte der Konzern in diesem Jahr 50.000 Autos fertigen wollen, musste seine Prognose im März aber wegen Materialmangel halbieren.

Rivian gibt Ergebniswarnung aus

Und das Finanzpolster ist zwar milliardenschwer, Rivian verbrennt aber auch weiterhin sehr viel Geld: Im zweiten Quartal lag der Verlust bei 1,7 Milliarden Dollar, der freie Cashflow bei minus 1,6 Milliarden Dollar. Für das Gesamtjahr 2022 rechnet das Management mittlerweile mit einem Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 5,45 Milliarden Dollar. Bislang war man von einem Minus von 4,75 Milliarden Dollar ausgegangen.

Die zuvor stark gehypte Rivian-Aktie hat seit Jahresanfang mehr als 60 Prozent an Wert verloren. Seit Mai erholte sich der Kurs auf niedrigem Niveau, auf drei Monate gesehen ist er 14,3 Prozent im Plus. Aktuell deutet sich allerdings wieder eine Abwärtsbewegung an, auf Wochensicht hat die Aktie 11 Prozent eingebüßt. Aktuell kostet sie an der Heimatbörse Nasdaq 33,06 Dollar (Stand 22.8.2022, Schlusskurs).

Für ECOreporter bleibt Rivian ein sehr riskantes Investment und mit einem Börsenwert von fast 30 Milliarden Dollar viel zu hoch bewertet.

Die Redaktion hatte 2021 zum Börsenstart vom Kauf der Rivian-Aktie abgeraten und bleibt weiter bei dieser Einschätzung.

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Rivian Automotive Inc.: ISIN US76954A1034  / WKN A3C47B