Die Fresenius-Geschäfte werden weiter durch die Krise bei Dialyse-Tochter FMC belastet. / Foto: Unternehmen

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Fresenius verdient deutlich mehr und erhöht Jahresziele

Der Gesundheitskonzern Fresenius hebt nach deutlichen Zuwächsen im zweiten Quartal seine Jahresziele an. Das teilte das Unternehmen am Freitag mit. Eine große Rolle sollen dabei auch Kostensenkungen spielen – diese sieht ECOreporter allerdings kritisch.

Der Umsatz von Fresenius stieg im zweiten Quartal um vier Prozent auf 9,25 Milliarden Euro, währungsbereinigt stand ein Plus von acht Prozent zu Buche. Der Konzerngewinn kletterte um 16 Prozent auf 474 Millionen Euro. Im operativen Geschäft hinterließen aber die Beeinträchtigungen bei der Dialysetochter FMC ihre Spuren. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) fiel um acht Prozent auf 1,03 Milliarden Euro.

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Während Fresenius sich langsam von den Auswirkungen der Coronakrise zu erholen scheint spürt FMC diese weiter deutlich. Dialysepatienten sind anfälliger für Covid-19. Allerdings habe sich die Übersterblichkeit bei diesen Patienten dank der fortschreitenden Impfkampagnen inzwischen deutlich verringert, wie FMC-Chef Rice Powell sagte. Das Unternehmen musste dennoch im zweiten Quartal einen Gewinneinbruch hinnehmen und rechnet für das Gesamtjahr weiter mit einem Minus von bis zu 25 Prozent.

Fresenius-Chef Stephan Sturm will etwa mit einem bereits angekündigten Sparkurs gegensteuern. Erste Kostensenkungen erwartet Sturm bereits in diesem Jahr, diese sollen sich positiv auf die Profitabilität auswirken.

FMC-Krise sorgt für schlechte Stimmung

Das Geschäftsmodell von FMC will Sturm einer "umfassenden Überprüfung" unterziehen und dazu voraussichtlich im Herbst Details veröffentlichen. Spekulationen über eine Trennung von FMC hatte er zuletzt allerdings eine Absage erteilt und betont, die Dialysetochter gehöre zum Kerngeschäft von Fresenius.

Fresenius rechnet 2021 nun mit einem Anstieg des währungsbereinigten Konzerngewinns im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Bislang hatte der Konzern mit einem Gewinn mindestens auf dem Niveau des Vorjahres gerechnet. Die Umsatzprognose bestätigte Fresenius und erwartet weiter einen währungsbereinigten Umsatzanstieg im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich.

An der Börse sorgte allerdings die Dauerkrise bei FMC für schlechte Stimmung: Im Tradegate-Handel ist die Fresenius-Aktie aktuell 3,8 Prozent im Minus und steht bei 43,93 Euro (Stand: 30.7.2021, 9:32 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 4,3 Prozent an Wert gewonnen, im Jahresvergleich hat sie 1,2 Prozent zugelegt.

Grundsätzlich sieht ECOreporter in der Fresenius-Aktie ein potentiell aussichtsreiches Langzeitinvestment, mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2021 von 14 ist die Aktie auch eher günstig bewertet. Die angekündigten Sparmaßnahmen könnten allerdings dazu führen, dass die Nachhaltigkeit des Konzerns leidet. Die Redaktion wird die weitere Entwicklung bei Fresenius aufmerksam verfolgen und prüft einen möglichen Austausch der Fresenius-Aktie.

Lesen Sie hier auch den ECOreporter-Überblick Nachhaltige Gesundheitsaktien: Bis zu 29 Prozent Plus.

Fresenius ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Reihe Dividendenkönige. Zum ausführlichen Unternehmensporträt gelangen Sie hier.

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