Auch Geberit leidet unter hohen Fracht- und Rohstoffkosten. / Foto: Unternehmen

  Nachhaltige Aktien, Aktien-Favoriten

Geberit übertrifft Prognosen – lohnt sich der Einstieg?

Der Schweizer Sanitärtechnikkonzern Geberit hat im ersten Quartal 2022 einen leichten Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Der ECOreporter-Aktien-Favorit verdiente aber mehr als prognostiziert.

Auch die Gewinnmarge ging wie erwartet zurück, lag aber weiterhin über der konzernintern angestrebten Zielspanne. Gleichzeitig wuchs der Konzern zwischen Januar und März wieder schneller als zuletzt.

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Der Umsatz erhöhte sich um 7,8 Prozent auf 980 Millionen Franken, wie Geberit am Mittwoch mitteilte. Ohne negative Währungseffekte ergibt sich ein organisches Plus von 13 Prozent.

Das Wachstumstempo hat damit nach zuletzt 4,6 Prozent im vierten Quartal wieder angezogen. Dies sei sowohl auf Verkaufspreiserhöhungen, die rund die Hälfte zum Umsatzwachstum beitrugen, als auch auf positive Volumeneffekte zurückzuführen, so Geberit. Die Nachfrage in der Bauindustrie sei weiterhin stark gewesen. Außerdem habe es wegen der Preiserhöhungen Vorzieheffekte gegeben.

Gewinn gibt nach

Regional gesehen zogen in der Hauptregion Europa die Verkäufe im ersten Quartal um 13 Prozent an, in Nahost/Afrika um knapp 15 Prozent, in Fernost/Pazifik um gut 20 Prozent und in Amerika um 4,5 Prozent.

Beim Gewinn machte sich der hohe Kostendruck bemerkbar. So sank der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um 3,7 Prozent auf 303 Millionen Franken und die entsprechende Marge um 3,7 Prozentpunkte auf 30,9 Prozent.

Die massiv angestiegenen Preise bei Rohmaterialien, Energie und Transport seien nur teilweise durch Verkaufspreiserhöhungen kompensiert worden. Allerdings liegt die Gewinnspanne noch immer über dem von Geberit angestrebten Zielkorridor von 28 bis 30 Prozent. Der Nettogewinn gab um ebenfalls 3,7 Prozent auf 220 Millionen Franken nach.

Eine konkrete Prognose für das Gesamtjahr gibt Geberit wie üblich zu diesem Zeitpunkt noch nicht ab. Die Einschätzungen für 2022 hätten sich seit der Veröffentlichung der Ergebnisse für 2021 im März aber nicht verändert, heißt es dazu. Damals hatte Geberit erklärt, auch 2022 sollten weiterhin hohe Margen und ein starker Free Cashflow erzielt werden.

Die Geberit-Aktie drehte nach Veröffentlichung der neuen Zahlen ins Minus, aktuell notiert sie am Handelsplatz Lang & Schwarz 3 Prozent schwächer zum Vortag bei 508,00 Euro (Stand: 4.5.2022, 12:14 Uhr). Im Monatsvergleich ist die Aktie 6,6 Prozent im Minus, auf Jahressicht hat sie 4,1 Prozent an Wert verloren.

Ist die Aktie ein guter Kauf?

Die Geberit-Aktie ist nach Ansicht von ECOreporter bereits seit längerer Zeit ein Investment mit Risiko. Zwar ist das Unternehmen stark aufgestellt, und die Geschäfte laufen blendend. Doch Geberit profitiert insbesondere  vom Boom im Heimwerker- und Bausektor, der sehr konjunkturabhängig ist. Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2022 von 22 ist die Aktie daher zwar nicht überteuert, aber hoch bewertet. Neueinsteiger sollten sich dessen bewusst sein und einen langen Investitionshorizont einplanen.

Die Geberit-Aktie ist wie die meisten Schweizer Aktien in EU-Ländern zudem weiterhin nur eingeschränkt handelbar. Mehr dazu erfahren Sie hier.

Geberit ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Mittelklasse-Aktien. Ein Unternehmensporträt finden Sie hier.

Lesen Sie auch: Langfristig gut investiert – diese nachhaltigen Mittelklasse-Aktien sind aktuell empfehlenswert.

Geberit AG: ISIN CH0030170408 / WKN A0MQWG

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