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Geberit: Sanitärtechnikkonzern will ohne Zukäufe wachsen
Der Schweizer Sanitärtechnikkonzern Geberit hat laut Konzernchef Christian Buhl derzeit keinen Bedarf für größere Zukäufe. Stattdessen will das Unternehmen auch im Ausland mit Qualität überzeugen.
Um in China oder den USA zu wachsen, seien Akquisitionen der falsche Weg, erklärte Buhl im Gespräch mit dem Finanzportal "The Market". "Ein chinesisches oder amerikanisches WC funktioniert fundamental anders als ein europäisches", so Buhl wörtlich.
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Sanitärprodukte in Europa würden zudem durch professionell ausgebildete Installateure eingebaut. In den USA und besonders in China sei dies weniger bis gar nicht der Fall. Geberit wolle daher die europäische "Sanitärindustrie exportieren" und nicht einfach ein weiterer Spieler in der lokalen Sanitärindustrie mit meist niedrigen Margen werden.
"Deshalb bringen Akquisitionen nichts", betonte Buhl. Vielmehr müsse Geberit die Entscheidungsträger selbst von den Vorteilen von "europäischen" Installationen überzeugen.
Vorsichtige Jahresprognose "ist realistisch"
Buhl verteidigt zudem den unlängst ausgegebenen Margenausblick für den Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA-Marge) am oberen Ende des mittelfristigen Zielkorridors von 28 bis 30 Prozent. Analysten hatten diesen als eher vorsichtig kritisiert.
"Wir sind weder optimistisch noch pessimistisch, sondern realistisch", erklärte Buhl. Die Ungewissheit in der Pandemie sei nach wie vor extrem, was sich in auch in der Zielsetzung widerspiegele. "Das ist aber nicht mit Pessimismus zu verwechseln", so der Geberit-Chef.
Am Handelsplatz Lang & Schwarz ist die Geberit-Aktie aktuell 0,7 Prozent im Minus zum Vortag und steht bei 701,20 Euro (Stand: 7.9.2021, 9:35 Uhr). Auf Monatssicht notiert die Aktie 1,3 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 49 Prozent an Wert gewonnen.
Geberit hat im ersten Halbjahr 2021 sehr gute Geschäfte gemacht und stark vom Heimwerker-Boom während der Corona-Krise profitiert. Allerdings steht der Konzern zwar wirtschaftlich sehr gut da und dürfte auch in den nächsten Jahren solide Ergebnisse erzielen. Das aktuell sehr hohe Gewinn-Niveau wird Geberit aber möglicherweise nicht dauerhaft halten können. Daher ist die Aktie nach Einschätzung von ECOreporter mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2021 von 38 nicht günstig bewertet. Defensiv ausgerichtete Anlegerinnen und Anleger sollten auf Kursrücksetzer warten.
Die Geberit-Aktie ist wie die meisten Schweizer Aktien derzeit in EU-Ländern nur eingeschränkt handelbar. Mehr dazu erfahren Sie hier.
Geberit ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Mittelklasse-Aktien. Ein Unternehmensporträt finden Sie hier.
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Geberit AG: ISIN: CH0030170408 / WKN: A0MQWG