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IBM steigt aus Geschäft mit Gesichtserkennung aus
Der US-Computerkonzern IBM zieht sich aus dem Geschäft mit Gesichtserkennungs- und Analysesoftware zurück. Dies sei eine Entscheidung aus ethischen Gründen.
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„IBM lehnt die Verwendung jeglicher Gesichtserkennungs-Technologie – einschließlich der von anderen Anbietern – zum Zweck der Massenüberwachung, rassistischen Profilierung, Verletzung grundlegender Menschenrechte und Freiheiten sowie jeglichem Zweck, der nicht mit unseren Werten und Grundsätzen des Vertrauens und der Transparenz vereinbar ist, entschieden ab und wird dies auch nicht dulden“, erklärte der neue Unternehmenschef Arvind Krishna in einem Brief an den US-Kongress.
IBM will deshalb nicht nur den Verkauf entsprechender Software einstellen, sondern auch die eigene Forschung und Entwicklung in diesem Bereich beenden. Allerdings erklärte das Unternehmen, Supportvereinbarungen mit Kunden in diesem Bereich noch nachzukommen.
Gesichtserkennungssoftware steht immer wieder in der Kritik, da sie trotz technischer Fortschritte Menschen mit nichtweißer Hautfarbe deutlich schlechter identifiziert. Menschen mit asiatischen und afroamerikanischen Gesichtszügen wurden in einer Studie im vergangenen Jahr bis zu 100 Mal öfter falsch „erkannt“.
Im Tradegate-Handel notiert die IBM-Aktie aktuell bei 120,40 Euro (9.6.2020, 9:16 Uhr). Auf Sicht von einem Monat hat die Aktie 5,77 Prozent gewonnen, auf Jahressicht liegt sie 2,02 Prozent im Plus.
Nach ihrem Absturz im März, einer kassierten Jahresprognose und einer Entlassungswelle ist die IBM-Aktie in den letzten drei Monaten wieder auf Erholungskurs, von ihrem Jahreshoch von rund 142 Euro im Februar aber noch ein Stück entfernt. In den letzten fünf Jahren hat die Aktie rund 18 Prozent an Wert verloren.
IBM war eine ECOreporter-Favoriten-Aktie der Kategorie Dividendenkönige. Die Redaktion hatte das Unternehmen 2017 wegen der schwachen Umsatz- und Kursentwicklung aus dieser Liste entfernt. Hier finden Sie die aktuellen Dividendenkönige. Wer bei IBM einsteigt, muss darauf vertrauen, dass die Neuausrichtung des Konzerns – mehr Cloud-Angebote, weniger Hardware – auf lange Sicht gelingt.
IBM Corp.: ISIN US4592001014 / WKN 851399
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16.09.20
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