Im Geschäft mit Prozessoren für Rechenzentren steht Intel unter Druck. / Foto: imago images, Beautiful Sports

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Intel geht in die Offensive – Preiskampf im Server-Geschäft?

Der Halbleiter-Konzern Intel will im Konkurrenzkampf um Rechenzentrum-Kunden offenbar seine Preise senken. Das berichtet die in Taiwan erscheinende Fachzeitschrift "DigiTimes". Intel möchte damit offenbar insbesondere Kunden zurückholen, die zum Konkurrenten Advanced Micro Devices (AMD) gewechselt sind.

AMD leidet seit dem ersten Quartal unter einem Engpass bei Server-CPUs, der vor allem auf die knappe Versorgung mit Substraten zurückzuführen ist. Dies könnte ein weiterer potenzieller Grund für Kunden sein, zurück zu Intel zu wechseln, so DigiTimes unter Verweis auf "gut unterrichtete Quellen".

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AMD brachte im März die dritte Generation seiner EPYC 3-Serverprozessoren auf den Markt und erhielt Aufträge von Unternehmen wie Amazon, Microsoft und Google Cloud. Intel stellte seine Whitely-Plattform vor, die auf den Ice Lake-Prozessoren basiert, von denen das Unternehmen erwartet, dass sie bis Ende des Jahres 40 Prozent seiner Server-CPU-Lieferungen ausmachen werden.

Im zweiten Quartal hatte AMD laut dem Marktforschungsunternehmen Mercury Research einen Anteil von 9,5 Prozent am Markt für Server-CPUs. Der Anteil wuchs im Jahresvergleich um 4 Prozent, im Vergleich zum ersten Quartal jedoch um weniger als 1 Prozent. Dies ist wahrscheinlich auf die Engpässe zurückzuführen, die auch verhinderten, dass Intel weitere Marktanteile verlor.

Strategie mit Risiken

Intels Umsatz im Server-Segment Data Center stieg im zweiten Quartal hingegen um 14 Prozent gegenüber dem Vorquartal, ging aber im Jahresvergleich immer noch um 9 Prozent auf 6,5 Milliarden US-Dollar zurück. Intel wird voraussichtlich im ersten Quartal 2022 in kleinen Stückzahlen mit der Produktion seiner sogenannten Eagle Stream-Serverprozessoren der nächsten Generation beginnen, wobei die Massenproduktion im darauffolgenden Quartal anläuft. Die Eagle Stream-Prozessoren sollen AMDs Epyc-Chips bei der Leistung wieder überflügeln.

Die Intel-Aktie kostet im Tradegate-Handel aktuell 46,55 Euro und ist mit einem Minus von 0,1 Prozent nahezu unbewegt zum Vortag (Stand: 14.9.2021, 10:39 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 2,7 Prozent zugelegt, im Jahresvergleich ist sie 12 Prozent im Plus.

Intels Preiskampf-Strategie ist nicht ohne Risiko, die niedrigeren Preise könnten die Margen des weltgrößten Chip-Entwicklers und -Herstellers belasten. Gerade die höheren Margen gelten an der Börse aber als ein wesentlicher Vorteil gegenüber reinen Auftragsfertigern wie etwa Taiwan Semiconductor (TSMC).

ECOreporter traut es Intel aber grundsätzlich zu, auch in den nächsten Jahren solide Gewinne zu erzielen und wettbewerbsfähig zu bleiben. Aktuell prüft der Konzern den Bau neuer Werke in den USA und auch in Europa. Ein Selbstläufer ist die Aktie nicht mehr, dazu hat die Konkurrenz in den letzten Jahren technologisch zu sehr aufgeholt. Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2021 von 11 ist die Aktie derzeit aber günstig bewertet.

Intel ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Dividendenkönige. Lesen Sie hier unser ausführliches Unternehmensporträt.

Welche Dividendenkönige ECOreporter derzeit empfiehlt, erfahren Sie in unserem Überblick Nachhaltige Dividendenkönige: Bei diesen Aktien bieten sich jetzt Kaufgelegenheiten.

Mehr zur Chip-Branche lesen Sie in unserem aktuellen Dossier Von Intel bis Taiwan Semiconductor - 20 nachhaltige Halbleiter-Aktien.

Intel Corp.:  

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