Intel kämpft vor Gericht gegen einen sogenannten "Patent-Troll". / Foto: Pixabay

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Intel gegen "Patent-Troll" – Milliarden-Urteil gegen Chipriesen hat Bestand

Ein US-Richter hat den Antrag des Chipriesen Intel zur Wiederaufnahme eines Patentrechtsstreits in Milliardenhöhe abgelehnt. Ein Geschworenengericht hatte den Chiphersteller im März zur Zahlung von 2,18 Milliarden Dollar an ein US-Unternehmen namens VLSI Technology verurteilt. Intel sieht sich in dem Verfahren als Opfer eines sogenannten "Patent-Trolls".

Die Geschworenen hatten VLSI am 2. März 1,5 Milliarden Dollar und 675 Millionen Dollar für die Verletzung zweier Patente zugesprochen, die einst dem niederländischen Chiphersteller NXP Semiconductors gehörten. VLSI gehört zur US-amerikanischen Investmentgesellschaft Fortress Investment Group, einer Tochter des japanischen Finanzriesen Softbank. Die Krux: VLSI bietet keine Produkte an, das Unternehmen kauft lediglich Patente auf und verklagt Firmen dann wegen deren angeblicher Verletzung. In den USA wird so ein Unternehmen als "Patent-Troll" bezeichnet.

Weitere Anträge zur Wiederaufnahme durch Intel werden derweil noch geprüft, darunter der Vorwurf, dass die Rekordsumme von 2,18 Milliarden US-Dollar unverhältnismäßig sei, sowie ein Einwand nach der sogenannten "Unclean Hands"-Regelung, wonach VLSI Technology unethisch handle.

Forderung nach Reformen

Sollten die Bemühungen um eine Wiederaufnahme keinen Erfolg haben, plant Intel, Berufung einzulegen und vor die nächsthöhere Instanz zu ziehen. Das Unternehmen fordert außerdem Reformen, um zu verhindern, dass Firmen wie VLSI minderwertige Patente nutzen, um "exorbitante" Entschädigungen zu erlangen. Diese Praxis behindere Innovation und schade der Wirtschaft.

Die Intel-Aktie kostete im Tradegate-Handel am Freitag-Nachmittag 45,19 Euro und war damit 0,9 Prozent zum Vortag im Minus (Stand: 13.8.2021, 17:23 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 4,6 Prozent im Minus, im Jahresvergleich hat sie 9,3 Prozent zugelegt.

Intel ist aktuell dabei, seine Fertigungskapazitäten deutlich ausbauen und zukünftig auch als Auftragsproduzent aktiv zu werden. Ende März kündigte Intel deshalb den Bau zweier neuer Fabriken im US-Bundesstaat Arizona an. Zudem sucht der Konzern derzeit einen Standort für eine neue Fabrik in Europa.

Andererseits wächst der Konkurrenzdruck auf Intel deutlich, besonders wegen der Probleme mit neuen Chip-Generationen. Ende Juli hatte der Konzern ordentliche Quartalszahlen präsentiert, mit seinem Ausblick allerdings enttäuscht.

Die Aussichten der Aktie sind aktuell unklar, der Kurs zeigt sich in diesem Jahr bislang schwankungsanfällig. Aktuell ist Intel ein Investment für Anlegerinnen und Anleger mit erhöhtem Risikobewusstsein, mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2021 von 12 ist die Aktie allerdings weiterhin günstig.

Intel ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Dividendenkönige. Lesen Sie hier unser ausführliches Unternehmensporträt.

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