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Nachhaltige Aktien, Aktien-Favoriten
Intel: Keine öffentliche Kritik mehr an möglicher Zwangsarbeit in China
Der US-Chiphersteller Intel hat Kritik an möglicher Zwangsarbeit in der chinesischen Region Xinjiang aus einem offenen Brief entfernt, den er im vergangenen Monat an seine Zulieferer geschickt hatte. Zuvor hatte es in China breiten Protest gegen Intels Vorstoß gegeben. Der Konzern hatte sich deshalb bereits öffentlich entschuldigt – und wird nun wiederum dafür scharf kritisiert.
Mitte Dezember hatte Intel auf seiner Website einen Brief an seine weltweiten Zulieferer veröffentlicht, in dem der Konzern seine Geschäftspartner aufforderte, keine Waren aus der nordwestchinesischen Region Xinjiang mehr zu beziehen. Die chinesische Regierung unterdrückt dort Minderheiten, insbesondere die muslimischen Uiguren. Unter anderem die USA und Großbritannien bezeichnen Chinas Vorgehen in Xinjiang offiziell als Völkermord.
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Zu den Repressalien in der Region gehören nach internationalen Erkenntnissen auch Masseninternierungen von Menschen in Arbeitslagern, von denen laut mehreren Studien chinesische Firmen, gerade der Solarbranche, profitieren. Mehr dazu lesen Sie in unserer ausführlichen Fallbetrachtung Zwangsarbeit in China für Solarzellen? Die Hintergründe – und was Wacker Chemie sagt.
Intel hatte neben der Veröffentlichung des Briefs auch selbst seine Geschäftsbeziehungen mit der Region eingestellt. Von chinesischen Social-Media-Nutzern und staatlichen Medien wurde der Konzern daraufhin öffentlich angeprangert. Ein chinesischer Markenbotschafter des US-Konzerns zog sich aus Protest zurück.
Kritik aus den USA
Der Chip-Hersteller entschuldigte sich schließlich am 23. Dezember auf seinen chinesischen Social-Media-Konten beim Regime in Beijing und fügte hinzu, dass der Brief geschrieben wurde, um US-Gesetze einzuhalten. Er stelle nicht Intels Position zu Xinjiang dar. Eine Überprüfung der Webseite und des Lieferantenbriefs durch das "Wall Street Journal" ergab nun, dass Intel dort jeden Hinweis auf Xinjiang gelöscht hat.
Der Schritt löste umgehend Kritik in den USA aus. "Intels Feigheit ist eine weitere vorhersehbare Folge der wirtschaftlichen Abhängigkeit von China", schrieb der republikanische US-Senator Marco Rubio am Montag in einer Erklärung. "Statt demütigender Entschuldigungen und Selbstzensur sollten Unternehmen ihre Lieferketten in Länder verlegen, die keine Sklavenarbeit einsetzen oder Völkermord begehen."
Intel versucht aktuell, unabhängiger von der Produktion in Asien zu werden – aus wirtschaftlichen Gründen. Der Konzern plant Milliardeninvestitionen in neue Standorte in den USA und Europa, Deutschland gilt dabei als Favorit für den Bau einer 80 Milliarden Dollar teuren Fabrik.
Die Intel-Aktie ist im Tradegate-Handel aktuell 1,6 Prozent im Plus zum Vortag und kostet 49,58 Euro (Stand: 11.1.2022, 9:39 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 9,1 Prozent zugelegt, auf Jahressicht ist sie 15,5 Prozent im Plus.
ECOreporter sieht die Intel-Aktie derzeit als Investment mit Risiko, 2021 schwankte der Kurs stark. Der Konzern schreibt weiter Milliardengewinne, allerdings haben Konkurrenten technologisch zu dem Chipriesen aufgeschlossen. Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 14 ist die Aktie allerdings noch immer eher günstig bewertet.
Intel ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Dividendenkönige. Lesen Sie hier unser ausführliches Unternehmensporträt.
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