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Intel sagt milliardenschwere Übernahme von Auftragsfertiger ab
Der US-Chipkonzern Intel hat die geplante, 5,4 Milliarden Dollar teure Übernahme des israelischen Auftragsfertigers Tower Semiconductor abgesagt. Das erklärte der ECOreporter-Aktien-Favorit in einer Mitteilung. Grund ist eine fehlende Zustimmung der chinesischen Behörden.
Intel hätte die Freigabe aus China bis gestern erhalten müssen. Da diese nicht erfolgte, einigten Tower Semiconductor und Intel sich laut Mitteilung auf die Auflösung des 2022 geschlossenen Vorvertrags. Intel zahlt demnach eine Entschädigung in Höhe von 353 Millionen Dollar an Tower.
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Der Kauf des israelischen Unternehmens war Teil des Plans von Intel-Chef Pat Gelsinger, das sogenannte Foundry-Geschäft auszubauen, bei dem im Auftrag Computerchips für andere Unternehmen hergestell werden. Im Vergleich zu Konkurrenten wie Taiwan Semiconductor (TSMC) und Samsung ist Tower zwar klein. Das Unternehmen verfügt aber über Fachwissen und Kunden, die Intel fehlen.
Zwischen den USA und China ist die politische Stimmung aktuell extrem angespannt, das zeigt sich auch in dem Handelsstreit um Technologiekomponenten. Die Vereinigten Staaten wollen China den Zugang zu fortschrittlicher Technologie rund um Chips und Künstliche Intelligenz erschweren. Die Volksrepublik erlässt ihrerseits Exportverbote für wichtige Rohstoffe.
Analysten hatten mit einem Scheitern des Zukaufs aufgrund des politischen Klimas bereits gerechnet. Die Intel-Aktie kostet im Tradegate-Handel aktuell 31,93 Euro und ist damit zum Vortag 0,2 Prozent im Plus (Stand: 16.8.2023, 9:39 Uhr). Im Monatsvergleich notiert die Aktie 3,9 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 10,4 Prozent an Wert verloren.
Rückschlag für Foundry-Geschäft
Intel war im zweiten Quartal überraschend in die Gewinnzone zurückgekehrt, für das Gesamtjahr werden allerdings weiterhin rote Zahlen erwartet. Grund dafür sind besonders der Einbruch am PC-Markt und Milliardeninvestitionen in den Ausbau und die Modernisierung der Fertigung. Dazu gehört auch der geplante Ausbau des Foundry-Geschäfts. In der noch kleinen Sparte hatte sich der Umsatz zwischen April und Juni vervierfacht. Für das weitere Wachstum des Geschäfts ist das Scheitern der Tower-Übernahme ein Rückschlag.
Prinzipiell traut ECOreporter es Intel zu, wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden, die nächsten Jahre werden aber herausfordernd für den Konzern. Und für 2024, wenn die Rückkehr in die Gewinnzone gelingen soll, liegt das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis bei hohen 32. Anlegerinnen und Anleger, die einen Einstieg in Erwägung ziehen, sollten ihre Investition entsprechend langfristig planen. Die erwartete Dividendenrendite für das laufende Geschäftsjahr beträgt starke 3,5 Prozent.
Intel ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Dividendenkönige. Lesen Sie hier unser ausführliches Unternehmensporträt.
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Intel Corp.: ISIN US4581401001 / WKN 855681