Intel hat im zweiten Jahresviertel bessere Geschäfte gemacht als erwartet. / Foto: Unternehmen

  Nachhaltige Aktien, Aktien-Favoriten

Intel kehrt in die Gewinnzone zurück – PC-Geschäft schrumpft weniger stark

Der US-Chiphersteller Intel hat wegen der mauen Nachfrage im zweiten Quartal 2023 im Jahresvergleich weniger Umsatz gemacht – das sechste Quartal mit einem Rückgang in Folge. Gleichzeitig schrieb der ECOreporter-Aktien-Favorit allerdings operativ überraschend schwarze Zahlen. Wie reagiert die Aktie?

Generell fielen die Zahlen besser aus als erwartet. Der Umsatzrückgang um 15 Prozent auf 12,9 Milliarden US-Dollar war nicht ganz so groß wie von Analysten befürchtet. Der bereinigte Gewinn halbierte sich im Vergleich zu 2022 auf 13 Cent je Aktie, hier waren Marktbeobachter aber von einem Verlust ausgegangen. Unter dem Strich stand ein bereinigter Nettogewinn von 500 Millionen Dollar.

PC-Markt schrumpft langsamer

Für das laufende dritte Quartal sagte der Konzern am Donnerstag nach US-Börsenschluss einen Umsatz zwischen 12,9 und 13,9 Milliarden Dollar sowie einen Gewinn je Aktie von 20 Cent voraus. Beides liegt über den bisherigen Erwartungen.

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Im eingebrochenen PC-Markt, für den Intel hauptsächlich produziert, gibt es inzwischen Hinweise, dass dieser sich der Talsohle nähert: Im zweiten Quartal schrumpfte der weltweite PC-Markt der Nachrichtenagentur Reuters zufolge nur noch um 11 Prozent, im Vergleich zu jeweils 30 Prozent in den beiden vorangegangenen Quartalen. In der entsprechenden Intel-Sparte, die gut die Hälfte der Konzernumsätze ausmacht, fiel das Umsatzminus mit 12 Prozent ebenfalls deutlich kleiner aus als in den Quartalen zuvor.

In der noch kleinen Foundry-Sparte, in der Intel Chips im Auftrag anderer Hersteller produziert, vervierfachte sich der Umsatz im zweiten Quartal. Mit Produkten für Datenzentren, in die Cloud-Anbieter wie Microsoft oder Alphabet kräftig investieren, und Künstliche Intelligenz (KI) setzte Intel dagegen 15 Prozent weniger um. "Unsere Q2-Ergebnisse haben das obere Ende unserer Erwartungen übertroffen", erklärte Konzernchef Pat Gelsinger.

An der Börse fiel die Reaktion eindeutig aus: Im Tradegate-Handel ist die Intel-Aktie aktuell 7,2 Prozent im Plus zum Vortag und kostet 33,84 Euro (Stand: 28.7.2023, 9:06 Uhr). Auf Monatssicht notiert die Aktie 10,6 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 13,2 Prozent an Wert verloren.

Intel investiert aktuell Milliarden in neue Werke. So besiegelte der Konzern vor rund einem Monat den mehr als 30 Milliarden Euro teuren Bau eines neuen Chip-Werks in Magdeburg. Ungefähr dieselbe Summe will der Konzern in zwei weitere Anlagen in Israel und Polen stecken.

Politische Rückendeckung

Intel profitiert dabei von politischer Rückendeckung: Die USA und auch die EU haben umfangreiche Subventionspakete geschnürt, um den heimischen Aufbau einer Chip-Produktion zu fördern. Allerdings werden die hohen eigenen Investitionen Intel in diesem Jahr vermutlich in die roten Zahlen drücken.

Prinzipiell traut ECOreporter es Intel zu, wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden, die nächsten Jahre werden aber herausfordernd für den Konzern. Und für 2024, wenn die Rückkehr in die Gewinnzone gelingen soll, liegt das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis bei hohen 32. Anlegerinnen und Anleger, die einen Einstieg in Erwägung ziehen, sollten ihre Investition entsprechend langfristig planen. Die erwartete Dividendenrendite für das laufende Geschäftsjahr beträgt starke 3,5 Prozent.

Intel ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Dividendenkönige. Lesen Sie hier unser ausführliches Unternehmensporträt.

Welche Dividendenkönige ECOreporter aktuell empfiehlt, erfahren Sie in unserem Überblick Nachhaltige Dividendenkönige: Bei diesen Aktien bieten sich jetzt Kaufgelegenheiten.

Welche Chip-Aktien derzeit aussichtsreich sind, lesen Sie im ECOreporter-Dossier Nachhaltige Halbleiter-Aktien: Bis 770 % Plus in fünf Jahren

Intel Corp.:  ISIN US4581401001 / WKN 855681

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