Intel spart Geld, um Milliarden in die Chipfertigung investieren zu können. / Foto: Unternehmen

  Nachhaltige Aktien, Aktien-Favoriten

Intel spart weiter: Fertigung von Mini-PCs wird eingestellt

Der US-Chipkonzern Intel stellt seine NUC-Serie für Mini-PCs und -Laptops ein und will künftig nur noch Partner bei deren Herstellung unterstützen. Das Aus für die Produkte ist die jüngste in einer Reihe von Sparmaßnahmen des ECOreporter-Aktien-Favoriten.

Wie Intel erklärte, soll der Support für alle aktuellen Produkte aufrechterhalten werden. Wie künftige Partnerschaften bei der NUC-Fertigung aussehen sollen, erläuterte der Konzern nicht.

Intel muss sparen – und investiert Milliarden

Intels NUCs galten jahrelang als beste Mini-PCs am Markt, Konkurrenten haben hier technologisch aber aufgeholt. In den letzten Jahren hatte Intel versucht, neue Marktsegmente mit leistungsstarken, sogenannten „Extreme-NUCs“ zu erobern. Dies hatte aber dafür gesorgt, dass die Mini-Geräte immer größer wurden, was wiederum deren eigentlichem Zweck zuwiderlief.

Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.

Die Einstellung der NUC-Familie fügt sich in eine Reihe von Sparmaßnahmen ein, die Intel in den letzten Monaten beschlossen hat. So verkaufte das Unternehmen etwa die Server-Fertigung und stellte die Produktion von Chips für das sogenannte Krypto-Mining ein.

Im Januar hatte Intel-Chef Pat Gelsinger erklärt, dass durch das Schließen und Abstoßen von Geschäftsbereichen bereits Einsparungen von 1,5 Milliarden US-Dollar erzielt worden seien. Diese Summe dürfte mittlerweile noch deutlich höher liegen.

Intel will für viele Milliarden US-Dollar neue Fabriken bauen und den Konzern als sogenannte Foundry, als Auftragsfertiger für fremde Chips, etablieren. Vor allem muss Intel seine Fertigung modernisieren. Eine wichtige Rolle sollen dabei die geplanten Werke in Magdeburg spielen, für die der US-Konzern rund 10 Milliarden Euro an Subventionen erhält. Gleichzeitig soll Intel effizienter werden und sich von allen Bereichen trennen, die nicht zum Kerngeschäft gehören.

Im Xetra-Handel schloss die Intel-Aktie am Dienstagabend 1,5 Prozent im Plus bei einem Preis von 29,95 Euro (Stand: 11.7.2023, 17:35 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 5,4 Prozent im Minus, im Jahresvergleich hat sie 19 Prozent an Wert verloren.

Die enormen Investitionskosten werden Intel in diesem Jahr mutmaßlich in die roten Zahlen drücken. Zusätzlich macht dem Konzern der Einbruch des PC-Marktes zu schaffen, im ersten Quartal 2023 verbuchte Intel mit einem Minus von 2,8 Milliarden Dollar den höchsten Quartalsverlust seiner Geschichte.

Politische Rückendeckung

Wovon Intel profitiert, ist politische Rückendeckung: Der Konzern fertigt seine Chips weiterhin selber und nicht bei Auftragnehmern in Asien. Die USA und auch die EU wünschen sich eine solche stärkere Unabhängigkeit und haben umfangreiche Subventionspakete geschnürt, um den heimischen Aufbau einer Chip-Produktion zu fördern.

Prinzipiell traut ECOreporter es Intel zu, wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden, die nächsten Jahre werden aber herausfordernd für den Konzern. Und für 2024, wenn die Rückkehr in die Gewinnzone gelingen soll, liegt das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis bei hohen 32. Anlegerinnen und Anleger, die einen Einstieg in Erwägung ziehen, sollten ihre Investition entsprechend langfristig planen. Die erwartete Dividendenrendite für das laufende Geschäftsjahr beträgt starke 3,5 Prozent.

Intel ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Dividendenkönige. Lesen Sie hier unser ausführliches Unternehmensporträt.

Welche Dividendenkönige ECOreporter aktuell empfiehlt, erfahren Sie in unserem Überblick Nachhaltige Dividendenkönige: Bei diesen Aktien bieten sich jetzt Kaufgelegenheiten.

Welche Chip-Aktien derzeit aussichtsreich sind, lesen Sie im ECOreporter-Dossier Nachhaltige Halbleiter-Aktien: Bis 770 % Plus in fünf Jahren

Intel Corp.: ISIN US4581401001 / WKN 855681 

Verwandte Artikel

07.06.24
 >
22.06.23
 >
12.07.24
 >
20.06.23
 >
19.06.23
 >
Aktuell, seriös und kostenlos: Der ECOreporter-Newsletter. Seit 1999.
Nach oben scrollen
ECOreporter Journalistenpreise
Anmelden
x