Intel will in Vietnam wieder mehr Chips produzieren – das könnte global für Entlastung sorgen. / Foto: Pixabay

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Intel und Samsung wollen Fabriken wieder hochfahren – Entlastung bei Halbleitern?

Der US-Chiphersteller Intel und der koreanische Mischkonzern Samsung wollen ihre Werke im vietnamesischen Saigon Hi-Tech Park nahe der Hauptstadt Ho-Chi-Minh-City bis Ende nächsten Monats wieder voll in Betrieb nehmen. Das könnte die extrem angespannten globalen Lieferketten bei Halbleitern etwas entlasten.

Der Technologiepark beherbergt Dutzende von Fabriken, die Komponenten oder Dienstleistungen für globale Unternehmen anbieten. Aktuell arbeiten viele der Fabriken aber nur mit einer Auslastung von 70 Prozent. Der Park war im Juli wegen eines Corona-Ausbruchs unter Quarantäne gestellt worden. Viele Arbeiterinnen und Arbeiter umgingen allerdings Sicherheitssperren und flüchteten zurück in ihre Heimatprovinzen.

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Der Park will ansässige Konzerne dabei unterstützen, die Produktion wieder hochzufahren, wie die stellvertretende Parkleiterin Le Bich Loan in einem Telefoninterview mit der US-Agentur Bloomberg erklärte. Sie ging allerdings nicht näher auf die Maßnahmen ein, die der Park ergreift, insbesondere auf die Bemühungen, in ihre Heimatprovinzen geflohene Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zurückzuholen.

Angebot kann mit Nachfrage nicht mithalten

Vietnam ist zwar ein kleines Land, spielt aber in der globalen Konsumgüterwirtschaft eine wichtige Rolle und liefert alles von Möbeln der Einzelhandelskette Walmart über Turnschuhe für Adidas bis hin zu Samsung-Smartphones. Insbesondere Bekleidungsfirmen spüren die Ausfälle der Produktion in dem Land deutlich, können aber wenig dagegen tun: Die Fabriken in anderen Ländern sind mit Aufträgen überlastet, und es würde Monate dauern, neue Arbeiterinnen und Arbeiter zu schulen und Maschinen umzustellen.

Intel unterhält ein Test- und Montagewerk in Saigon Hi-Tech. Der Konzern ließ seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter während der Quarantäne gemäß Regierungsauflagen auf dem Fabrikgelände übernachten, um eine Betriebsunterbrechung zu vermeiden.

Die Intel-Aktie ist im Tradegate-Handel aktuell 0,3 Prozent im Plus und notiert bei 45,40 Euro (Stand: 13.10.2021, 11:03 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 0,7 Prozent im Minus, im Jahresvergleich hat sie ebenfalls 0,7 Prozent eingebüßt.

ECOreporter traut es Intel zu, auch in den nächsten Jahren solide Gewinne zu erzielen und wettbewerbsfähig zu bleiben. Allerdings ist der Konkurrenzdruck gestiegen, manche Wettbewerber haben Intel technologisch eingeholt. Der Konzern plant aktuell, seine Halbleiterfertigung noch deutlich auszubauen: In den USA will Intel für 20 Milliarden US-Dollar zwei neue Chip-Fabriken bauen, in Europa sind Investitionen von 80 Milliarden Euro geplant. Zudem tritt der Konzern künftig auch als Auftragsfertiger auf, etwa für die unter dem Chipmangel stark leidende Autoindustrie. Zuletzt deutete sich an, dass Intel im Konkurrenzkampf bemüht ist, wieder selbst die Initiative zu ergreifen.

Ein Selbstläufer ist die Intel-Aktie allerdings nicht mehr. Was für ein Investment spricht: Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2021 von 11 ist sie derzeit preiswert.

Intel ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Dividendenkönige. Lesen Sie hier unser ausführliches Unternehmensporträt.

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Mehr zur Chip-Branche lesen Sie in unserem aktuellen Dossier Von Intel bis Taiwan Semiconductor - 20 nachhaltige Halbleiter-Aktien.

Intel Corp.:  

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