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Meyer Burger macht Tesla Konkurrenz - Fertigung von Solar-Ziegeln geplant
Der Schweizer Solarexperte Meyer Burger will neben den klassischen Heterojunction-Solarmodulen künftig auch Photovoltaik-Ziegel produzieren. Damit will das Unternehmen die sogenannten integrierten Photovoltaik-Dachsysteme aus ihrer Nische holen. Größter Konkurrent ist bislang ein weltberühmter Autobauer aus den USA.
Die Systeme lassen sich laut Meyer Burger wie traditionelle Dachziegel montieren. Gefertigt werden sollen sie ab 2022 im sächsischen Freiberg, wie die Schweizer mitteilten. An dem deutschen Standort hat das Unternehmen im Mai mit der Produktion herkömmlicher Module begonnen.
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Für eine beschleunigte Markteinführung habe Meyer Burger eine weit entwickelte, zertifizierte und bauaufsichtlich zugelassene Lösung von einem deutschen Ingenieurdienstleister erworben. Der Kaufvertrag umfasse sämtliches geistiges Eigentum, die Rechte an einer Photovoltaik-Dachziegellösung inklusive aller zugehöriger Patente, Zertifizierungen und bauaufsichtlicher Zulassung sowie das technische Know-how, hieß es weiter. Den Namen des Dienstleisters nannte Meyer Burger nicht. Ebenso sei Stillschweigen über den Kaufpreis vereinbart worden.
Das dachintegrierte Photovoltaik-System soll nach eigener Aussage das Portfolio von Meyer Burger im Premium-Dachsegment erweitern. Sein Solardach will der Hersteller auf der Intersolar Europe Anfang Oktober in München präsentieren. Erste Auslieferungen der Photovoltaik-Ziegel an Kunden seien für das zweite Halbjahr 2022 vorgesehen, diese sollen einfach von einem Dachdecker installiert werden können.
Der größte Konkurrent heißt Tesla
Meyer Burger hat nach Jahren ohne wirtschaftlichen Erfolg 2020 seine Strategie geändert: Statt wie bisher Maschinen zur Herstellung von Solarzellen zu entwickeln und an Solarzellenproduzenten zu verkaufen, will das Unternehmen fortan selbst Solarzellen und -module herstellen – in Deutschland.
Bislang prominentester Konkurrent auf dem Markt für Photovoltaik-Ziegel von Meyer Burger dürfte der US-amerikanische Elektro-Autobauer Tesla sein. Dieser präsentierte bereits im Herbst 2016 eine eigene Version eines Solarziegels für das „solar roof“. Danach wurde es jedoch wieder eher ruhig um die Photovoltaik-Lösung. Bis heute sei aber unklar, wie viele Dächer mit den Photovoltaik-Ziegeln von Tesla ausgestattet sind, so das Branchenmagazin "pv-magazine".
Die Meyer Burger-Aktie schloss am Handelsplatz Lang & Schwarz am Mittwoch bei 0,43 Euro und damit 0,1 Prozent im Plus zum Vortag (Stand: 4.8.2021, 22:59 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 12,1 Prozent im Minus, im Jahresvergleich hat sie 216,6 Prozent an Wert gewonnen.
Meyer Burger hat 2020 im neunten Jahr in Folge rote Zahlen geschrieben (ECOreporter berichtete hier). Ob die Neuausrichtung des Unternehmens gelingen wird, ist unklar. Als sogenannter Pennystock mit einem Kurs im Centbereich ist die Meyer Burger-Aktie zudem anfällig für Spekulationsgeschäfte. Für ECOreporter bleibt sie daher ein sehr riskantes Investment.
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Die Meyer Burger-Aktie ist wie die meisten Schweizer Aktien nach wie vor in EU-Ländern nur eingeschränkt handelbar. Mehr dazu erfahren Sie hier.
Meyer Burger Technology AG: ISIN CH0108503795 / WKN A0YJZX