Für Nikola geht es an der Börse ein weiteres Mal abwärts. / Foto: Nikola

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Nikola enttäuscht bei Quartalszahlen – Gründer wegen Betrugs angeklagt

Das Elektrofahrzeug-Start-up Nikola erlebt im negativen Sinne bewegte Tage. Mit seinen Quartalszahlen fiel der Truckbauer an der Börse glatt durch, auch weil er seine Prognose deutlich nach unten korrigierte. Der ehemalige Chef und Gründer des Unternehmens, Trevor Milton, muss sich unterdessen wegen Betrugs vor Gericht verantworten.

Nikola meldete am Mittwoch für das zweite Quartal einen Nettoverlust von 143 Millionen US-Dollar, gegenüber 116 Millionen Dollar im Vorjahr. Der bereinigte Verlust je Aktie lag bei 0,20 Dollar. Das war zwar etwas besser als von Analysten im Vorfeld erwartet. Wesentlich wichtiger war jedoch, dass der Konzern seine Ziele für das restliche Jahr drastisch nach unten korrigierte.

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So erwartet das Unternehmen, bis Ende des Jahres nur noch 25 bis 50 Lkw auszuliefern und nicht wie zuvor angekündigt 50 bis 100. Der angepeilte Umsatz werde höchstens 7,5 Millionen Dollar (6,32 Millionen Euro) betragen – nicht wie zunächst angekündigt 15 bis 30 Millionen Dollar.

Bereits Ende vergangener Woche hatte zudem die Staatsanwaltschaft New York mitgeteilt, Ex-CEO und Firmengründer Trevor Milton wegen Betrugs anzuklagen. Die 49-seitige Anklageschrift umfasst demnach drei Anklagepunkte. Allgemein geht es darum, dass Investoren wegen falscher Angaben zu Nikola-Produkten eine Menge Geld verloren haben sollen.

Vorwürfe gegen Gründer Trevor Milton

Milton wird den Angaben zufolge nun unter anderem vorgeworfen, verkündet zu haben, Nikola habe einen „komplett funktionstüchtigen“ Lkw-Prototypen gebaut – dabei habe dieser weder Getriebe noch Motor besessen. Mit seinen Äußerungen habe Milton gezielt Investoren zum Aktienkauf bewegen wollen, lautet der Vorwurf. Milton war im September 2020 als Nikola-CEO zurückgetreten, zuvor hatte der Hedgefonds Hindenburg Research dem Unternehmen in einem 60-seitigen Bericht einen „komplexen Betrug ohne Technologie“ vorgeworfen.

Das Motiv Miltons war laut der Klageschrift persönliche Bereicherung. Er habe zu den 100 reichsten Menschen der Welt gehören wollen. Das Unternehmen bezeichnete die Anklage gegen Milton bei Vorlage der Quartalszahlen als „potenzielle Ablenkung“.

Die Nikola-Aktie war am Donnerstagabend im Tradegate-Handel 2,1 Prozent im Minus und kostete 8,76 Euro (Stand: 5.8.2021, 18:10 Uhr). Innerhalb einer Woche ist die Aktie damit um 25,3 Prozent abgestürzt, auf Monatssicht beträgt das Minus 35,4 im Jahresvergleich 72,9 Prozent.

ECOreporter hat stets von einem Einstieg in die Nikola-Aktie abgeraten und tut dies auch weiterhin. Die Aktie ist ein Zockerpapier an dem aktuell aber einzig Shortseller verdienen, die auf sinkende Kurse wetten.

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Nikola Motors: ISIN US6541101050 / WKN A2P4A9

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