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Nachhaltige Aktien, Erneuerbare Energie
Nordex in der Verlustzone, Umsatz rückläufig
Der Hamburger Windkraftanlagenbauer Nordex hat im ersten Halbjahr 2022 Rückgänge bei Umsatz und Ergebnis hinnehmen müssen. Dennoch bestätigte das Unternehmen seine Umsatzprognose.
Nordex hatte die Vorlage seiner Quartalsergebnisse wegen eines Cyber-Sicherheitsvorfalls verschoben. Das Unternehmen war wegen der verspäteten Bekanntgabe aus dem Kleinwerte-Index SDAX und dem Technologieindex TecDAX geflogen.
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Von Januar bis Juni sei der Umsatz „infolge niedrigerer Installationen“ um gut ein Fünftel auf 2,1 Milliarden Euro gesunken, so Nordex am Sonntag in einer Mitteilung. Beim um Neuausrichtungskosten bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) wurde ein Verlust von 143,7 Millionen Euro verzeichnet. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum hatte noch ein Plus von 68,4 Millionen Euro zu Buche gestanden.
Neben den geringeren Installationszahlen außerhalb Europas und Lateinamerikas waren für das Minus laut Unternehmen die indirekten Auswirkungen der Pandemie und des Ukraine-Krieges verantwortlich. Diese hätten sich besonders durch Verwerfungen in den Energie-, Rohstoff- und Logistikmärkten bemerkbar gemacht.
Was macht die Nordex-Aktie?
Die Hamburger waren bereits mit hohen Verlusten in das neue Jahr gestartet. Auch andere Windanlagenbauer wie Vestas und Siemens Gamesa sehen sich wegen der steigenden Kosten sowie Störungen der Lieferketten einem scharfen Gegenwind ausgesetzt. Nordex hatte zuletzt mit Unterstützung seines Großaktionärs, dem spanischen Mischkonzern Acciona, zwei Kapitalerhöhungen durchgeführt und dabei insgesamt brutto 351 Millionen Euro eingesammelt.
Firmenchef Jose Blanco äußert sich in der neuen Mitteilung zuversichtlich. Man werde mittelfristig von den guten Wachstumsaussichten der Windkraftindustrie profitieren. "Wir sehen weiterhin eine starke Auftragslage und verfügen über ein wettbewerbsfähiges Produktportfolio", betont der Manager.
Die Nordex-Aktie ist im Tradegate-Handel aktuell 2,4 Prozent im Minus zum Freitag und kostet 10,33 Euro (Stand: 15.8.2022, 9:30 Uhr). Im Monatsvergleich ist die Aktie 15,9 Prozent im Plus, auf Jahressicht hat sie 30,7 Prozent an Wert eingebüßt.
Zwar konnte Nordex im zweiten Quartal ein Auftragsplus verkünden. Die Corona-Pandemie hat allerdings die wirtschaftlichen Probleme des Unternehmens verschärft, Erholung ist nicht in Sicht. Die Börsengewinne aus 2021, als der Kurs zeitweise über 20 Euro stand, hat die Aktie längst wieder vollständig abgegeben. ECOreporter rät vom Einstieg in die Nordex-Aktie ab.
Zwar haben auch Windturbinen-Hersteller wie der ECOreporter-Aktien-Favorit Vestas oder die Siemens Energy-Tochter Siemens Gamesa wegen der steigenden Kosten sowie Störungen der Lieferketten ihre Jahresprognosen gesenkt. Doch Nordex hatte bereits vor der Corona-Krise Margen-Schwierigkeiten. Die Aktie ist zudem beliebt bei Spekulanten, die auf sinkende Kurse wetten, sogenannten Shortsellern. Mehr dazu lesen Sie hier.
Welche Aktien aus dem Windenergiesektor die Redaktion als aussichtsreich einschätzt, lesen Sie in unserem Branchenüberblick Die besten Windaktien – wo sich jetzt der Einstieg lohnt.
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