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SAP-Finanzchef sieht Softwarebranche bei Klimaschutz in der Pflicht

Der Walldorfer Softwareriese SAP sieht nach Aussagen seines Finanzvorstands Luka Mucic bei der eigenen Branche eine hohe Verantwortung für den Klimaschutz. Softwarekonzerne könnten "einen großen Beitrag leisten, um gegen den Klimawandel vorzugehen", erklärte Mucic gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

SAP ist Europas größter Softwarekonzern und begreift sich selbst als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit – seit 2014 würden alle Rechenzentren mit grünem Strom bespeist und seien damit klimaneutral, wie Mucic hervorhebt. Im Koalitionsvertrag der Berliner Ampelparteien heißt es, neue Rechenzentren in Deutschland seien von 2027 an klimaneutral zu betreiben. "Wir warten nicht, bis solche Vorgaben kommen", sagte Mucic gegenüber der dpa.

Auch ECOreporter sieht in SAP in vielen Aspekten ein Vorbild in Sachen Nachhaltigkeit. Zur Energiestrategie des Konzerns kommt etwa ein breites soziales Engagement mit Bildungsprogrammen und Software-Angebote, die SAP-Kunden helfen, ihre Rohstoffeffizienz zu verbessern.

Stromverbrauch gestiegen, Emissionen gesenkt

Zwar stieg der Stromverbrauch in SAP-Rechenzentren und in denen von Partnern im vergangenen Jahr um fast 19 Prozent auf 429 Millionen Kilowattstunden, wie aus dem aktuellen SAP-Geschäftsbericht hervorgeht. Allerdings sanken die Emissionen des Unternehmens im Vergleich zum Vorjahr um weitere 18,5 Prozent auf 110 Kilotonnen CO2-Äquivalente.

Diese Emissionen stammen zudem zu 98 Prozent aus dem Bereich des sogenannten Scope 3-Emissionen, die nicht aus eigener Geschäftstätigkeit, sondern etwa in der Lieferkette oder durch Produktnutzung beim Kunden entstehen. Auch in diesem Bereich will SAP bis 2030 Klimaneutralität erreichen.

Der Konzern lässt seine Klimaziele von der Science Based Targets Initiative (SBTi) überprüfen. Die SBTi ist ein Zusammenschluss globaler Organisationen wie dem World Wide Fund for Nature (WWF) oder dem Carbon Disclosure Project (CDP), das sich für mehr Transparenz bei Umweltdaten von Unternehmen einsetzt. Bei der Feststellung, ob Klimaziele von Firmen im Einklang mit dem Ziel einer Erderwärmung um maximal 1,5 Grad stehen, ist die SBTi eine anerkannte Autorität.

Der Grund für den gestiegenen Stromverbrauch bei SAP liegt in der neuen Strategie der Walldorfer: Viele Kunden wechseln, wie vom Konzern angestrebt, von SAP-Lösungen, die sie auf ihren eigenen Servern laufen lassen, zu Cloud-Software. Diese Programme werden über das Internet genutzt und laufen auf den Servern von SAP.

Aktie moderat bewertet

Die SAP-Aktie kostet im Xetra-Handel aktuell 97,74 Euro und ist zum Vortag damit 0,5 Prozent im Plus (Stand: 8.3.2022, 10:23 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 12,5 Prozent an Wert verloren, im Jahresvergleich ist sie 4,4 Prozent im Minus.

SAP treibt seine Cloud-Strategie weiter voran – auch wenn das nicht allen Aktionären gefällt. ECOreporter sieht die strategische Neuausrichtung von SAP positiv. Die Voraussetzungen sind gut, den auch aktuell solide aufgestellten Konzern noch zukunftssicherer zu machen. Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2022 von 18 ist die Aktie derzeit moderat bewertet, ein Neueinstieg ist weiter möglich.

SAP ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Dividendenkönige. Zum ausführlichen Unternehmensporträt gelangen Sie hier.

Lesen Sie auch den aktuellen ECOreporter-Überblick über die Entwicklung der nachhaltigen Dividendenkönige.

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