Der Walldorfer Softwareriese SAP arbeitet mit der Deutschen Telekom an einem EU-weiten digitalen Corona-Impfnachweis. / Foto: SAP

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SAP und Telekom arbeiten am Corona-Reisezertifikat für die EU

Der deutsche Softwarekonzern SAP und die Deutsche Telekom arbeiten an digitalen Impfnachweisen, die bereits gegen Corona geimpften EU-Bürgern mehr Reisefreiheit bringen sollen. Die Firmen haben bereits Erfahrung mit länderübergreifenden Lösungen im Kampf gegen die Pandemie.

Ein erster Vertrag mit SAP und der Telekom-Tochter T-Systems sei bereits unterzeichnet worden, teilte ein Sprecher der EU-Kommission am Donnerstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit. Beide Unternehmen arbeiteten gerade an der technischen Spezifizierung. Der endgültige Vertrag über den Aufbau der Verbindungsstelle für die nationalen Anwendungen solle zeitnah folgen. Zuvor hatte die "Wirtschaftswoche" darüber berichtet.

Aktuell sind bereits mehrere nationale, nicht vernetzte Anwendungen in der Entwicklung. In Deutschland arbeiten der US-Konzern IBM, das Softwareunternehmen Ubirch, die IT-Genossenschaft Govdigital und der ECOreporter-Aktien-Favorit Bechtle an einem digitalen Impfpass. Die EU-Kommission ist für den Netzwerk-Knoten zuständig, über den die nationalen Programme miteinander verbunden werden sollen.

Länder entscheiden über Lockerungen

Das sogenannte "grüne Zertifikat" soll bis Ende Juni EU-weit einsatzbereit sein. Das Dokument - digital oder auf Papier - soll Impfungen, Ergebnisse zugelassener Tests sowie Informationen zu überstandenen Infektionen festhalten und EU-weit anerkannt werden. Welche Vorteile wie etwa eine Quarantäne-Befreiung die EU-Staaten gewähren, sollen sie selbst entscheiden können. Die EU-Länder und das Europaparlament müssen sich noch auf die Details des "grünen Zertifikats" einigen.

Für die Entwicklung der Technik hinter dem Zertifikat stehen auf EU-Ebene 50 Millionen Euro zur Verfügung. Der dpa zufolge steht das Geld unter anderem für den Aufbau des Netzwerk-Knotens, die Unterstützung der EU-Staaten bei der Anbindung daran und die Entwicklung einer Open-Source-Software bereit, auf der nationale Lösungen aufbauen können.

SAP und die Deutsche Telekom haben bereits Erfahrung in einer entsprechenden Lösung: Die Konzerne haben nicht nur die deutsche Corona-Warn-App entwickelt, sondern auch eine EU-weite Plattform, über die Apps aus bislang 17 Ländern Daten austauschen können.

Favoriten-Aktie mit guten Aussichten

Die SAP-Aktie ist im Tradegate-Handel aktuell 1 Prozent im Minus zum Vortag und kostet 115,28 Euro (Stand: 16.4.2021, 9:33 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 12,9 Prozent an Wert gewonnen, im Jahresvergleich ist sie 7 Prozent im Minus.

Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2021 von 23 ist die SAP-Aktie angesichts guter Aussichten insbesondere im Cloud-Geschäft aktuell moderat bewertet. Anlegerinnen und Anleger mit langem Anlagehorizont können mit einer kleinen Position einstiegen.

SAP ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Dividendenkönige. Zum ausführlichen Unternehmensporträt gelangen Sie hier.

Lesen Sie auch den aktuellen ECOreporter-Überblick über die Entwicklung der nachhaltigen Dividendenkönige.

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