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Siemens-Energy-Chef: „Abbau von Arbeitsplätzen nicht auszuschließen“

Der Chef des künftig eigenständigen Energie-Unternehmens Siemens Energy, Christian Bruch, stellt einzelne Standorte auf den Prüfstand und schließt auch Stellenstreichungen nicht aus.

„Wir müssen uns immer alle Standorte anschauen und prüfen, ob das, was jeweils gemacht wird, noch passt“, sagte Bruch der „Süddeutschen Zeitung“. „Ich bin ein Freund ehrlicher Worte: Ich kann einen Abbau von Arbeitsplätzen derzeit nicht ausschließen. Das gilt überall auf der Welt.“

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Die Abspaltung des Energiegeschäfts wurde von der Siemens-Hauptversammlung am 9. Juli beschlossen. Die Siemens-Energy-Aktie soll ihr Debüt nun am 28. September an der Frankfurter Börse feiern. Das Unternehmen kommt auf 91.000 Mitarbeiter und einen Umsatz von 29 Milliarden Euro.

Die deutsch-spanische Windkraft-Tochter Siemens Gamesa soll ebenfalls in Siemens Energy aufgehen. Siemens Gamesa hatte erst jüngst eine Fabrik in Spanien geschlossen, da diese „nicht mehr konkurrenzfähig“ gewesen sei.

Siemens Energy soll sich angeblich auf erneuerbare Energien und grünen Wasserstroff ausrichten, macht aktuell aber auch mit Kohle und Gas noch Geschäfte. Der scheidende Siemens-Chef Joe Kaeser, der Aufsichtsratschef bei Siemens Energy werden wird, hatte auf der Siemens-Hauptversammlung einen „zügigen“ Ausstieg aus der Kohle angekündigt, dabei aber keinen konkreten Zeitplan genannt.

US-Bank schraubt Kursziel nach oben

„Unser Ziel ist eine nachhaltige Energiewirtschaft“, sagte jetzt auch Bruch. „Natürlich beschäftigen wir uns mit einem potenziellen Kohleausstieg. Wir werden perspektivisch aus der Kohle rausgehen, da gibt es keine Diskussion“, so der Manager. Allerdings sei die „Transformation der Energiemärkte ein ständiger Prozess“, der Jahrzehnte brauche.

Die Siemens-Aktie liegt aktuell bei 113,56 Euro und damit 1,19 Prozent im Plus (Stand: 20.7.2020, 15:02 Uhr). Auf Monatssicht notiert die Aktie 10,24 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 12,99 Prozent an Wert gewonnen.

Bei Aktionären und Analysten wurde die Abspaltung der Energie-Sparte durch Siemens überwiegend gut angenommen, die Aktie liegt auch auf Wochensicht 3,43 Prozent im Plus. Die US-Großbank JPMorgan hob ihr Kursziel am Montag auf 124 Euro an.

Es gibt jedoch auch kritische Stimmen. Diese befürchten etwa, dass das künftige Geschäft der Siemens AG mit Infrastruktur-Technik, Industrie-Automatisierung und Zügen zu wenig krisenfest sein könnte.

Siemens ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Reihe Dividendenkönige. Der Konzern steht allerdings unter Beobachtung durch die ECOreporter-Redaktion. Zum ausführlichen Unternehmensporträt gelangen Sie hier.

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