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Siemens plant vorerst keinen weiteren Stellenabbau – Frauenquote "offensichtlich notwendig"
Der Münchner Industrie-Konzern Siemens will nach dem grundlegenden Umbau der vergangenen Jahre die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vorerst nicht weiter reduzieren. Zwar würden auch in Zukunft Jobs verloren gehen. Das wolle man aber etwa durch Weiterbildung so gut wie möglich auffangen. Und: Die Siemens-Führung soll weiblicher werden.
"Es liegen derzeit keine Pläne für Restrukturierungen vor, wir werden nicht mehr Jobs in dem Ausmaß wie in den vergangenen Jahren abbauen", sagte Judith Wiese, im Siemens-Vorstand für Personal zuständig, der "Süddeutschen Zeitung". Der Konzern hatte zuletzt das Energiegeschäft abgespalten, derzeit hat Siemens noch knapp 290.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter inklusive der börsennotierten Tochter Siemens Healthineer. Bereits Anfang Juli hatte Siemens-Betriebsratschefin Birgit Steinborn erklärt, vorerst nicht mit weiteren Sparmaßnahmen zu rechnen.
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Zum anstehenden grundlegenden Strukturwandel in vielen Bereichen sagt Wiese: "Wir wollen so viele Menschen wie möglich mitnehmen, aber uns ist auch klar, dass das nicht überall gelingen wird." Es würden Jobs verloren gehen, aber auch neue entstehen. "Wir geben das Geld lieber für Umschulungen als für Restrukturierungen und Abfindungen aus", fügte sie an. Alleine in Weiterbildung investiere Siemens 250 Millionen Euro pro Jahr, "um unsere Mitarbeiter bei diesem Wandel mitzunehmen".
"Aufholbedarf" bei Gleichstellung von Frau und Mann
Zur Gleichstellung von Mann und Frau sagte Wiese: "Die Deutschen haben hier großen Aufholbedarf, und das liegt an einem immer noch tradierten Rollenbild. Wir sind in Deutschland konservativer als in vielen anderen Ländern." Keine Frau liebe die Frauenquote. "Aber sie war offensichtlich notwendig. Wir haben gesehen, dass sich andernfalls nicht viel verändert."
Wiese sagte weiter, sie sei daher zwangsläufig für die Frauenquote, aber sie hätte es sich anders gewünscht. Siemens wolle im Topmanagement bis 2025 einen Frauenanteil von 30 Prozent erreichen, als verbindliche Quote. "Jetzt diskutieren wir, dazu weitere Maßnahmen umzusetzen", so Wiese. Wiese selbst ist seit Oktober 2020 im Amt.
Im Tradegate-Handel liegt die Siemens-Aktie aktuell 0,5 Prozent im Minus zum Freitag und kostet 133,78 Euro (Stand: 26.7.2021, 9:06 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 1,6 Prozent im Minus, im Jahresvergleich hat sie 18,5 Prozent an Wert gewonnen.
Siemens richtet sich weiter konsequent besonders auf digitale Geschäftsfelder aus, dieser Umbruch ist auch nach wie vor nicht abgeschlossen. Aus Sicht von ECOreporter ist die Aktie daher aktuell ein Investment mit Risiko. Das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis für das laufende Geschäftsjahr liegt bei vergleichsweise niedrigen 19.
Siemens ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Reihe Dividendenkönige. Zum Unternehmensporträt gelangen Sie hier.
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