SolarEdge steigt bei Ampeers Energy ein. / Foto: Pixabay

  Nachhaltige Aktien

SolarEdge investiert in Deutschland, will von geänderten Solargesetzen profitieren

Der israelische Wechselrichterhersteller SolarEdge investiert in das Münchner Software- und Beratungsunternehmen Ampeers Energy. Der ECOreporter-Aktien-Favorit möchte so von den gesetzlichen Änderungen bei Mieterstrommodellen in Deutschland profitieren.

Ampeers Energy bietet Energielösungen für Immobilien an, insbesondere für Mehrfamilienhäuser. Das umfasst insbesondere Planung, Umsetzung und Finanzierungsoptionen für Photovoltaikanlagen und Stromspeicherung, Mieterstrom-Abrechnungslösungen, Ladeinfrastruktur für Elektroautos und neue Heiztechnologien.

Neue Regeln für Dachsolaranlagen

Die Investition dürfte Teil der jüngsten Finanzierungsrunde von Ampeers gewesen sein und sich auf eine zweistellige Millionensumme belaufen, wie das Branchenmagazin "PV-Magazine" berichtet. SolarEdge will eigenen Angaben zufolge die Produkte seines "bewährten Solar- und Smart-Energy-Portfolios" mit dem Software- und Planungstoolangebot von Ampeers verzahnen.

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Ampeers ist eine Auskopplung aus dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE. Das Münchner Unternehmen hofft, künftig vom Solarpaket 1 der Bundesregierung zu profitieren. Dieses soll den Verwaltungsaufwand für Wohnungsunternehmen bei der gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung verringern. Reichte der durch eine Dachsolaranlage produzierte Strom nicht für die Versorgung von Mehrfamilienhäusern aus, war die Beschaffung der Reststrommenge bislang aufwendig. Immobilienbesitzer haben sich daher bisher oft gegen eine Teilversorgung von Mietern durch eine Dachanlage entschieden.

„Im Mittelpunkt dieser Zusammenarbeit steht ein ganzheitlicher Ansatz, der Technologie, Software und Dienstleistungen kombiniert“, sagt Karsten Schmidt, CEO und Mitbegründer von Ampeers Energy. „Wir konzentrieren uns darauf, Wohnportfolios mit einer skalierbaren PV-Mieterstromlösung, eingebettet in eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie, auszustatten. Dieses Angebot aus einer Hand vereinfacht den Prozess für Wohnungsunternehmen, schnell und kostengünstig auf eine klimafreundliche Energieversorgung umzustellen.“

Die Investition von SolarEdge unterliegt laut Mitteilung des Konzerns noch den üblichen Abschlussbedingungen und behördlichen Genehmigungen. Die Unternehmen erwarten, dass diese noch in der ersten Jahreshälfte 2024 vorliegen werden.

Hohe Kursverluste auf Jahressicht

Die SolarEdge-Aktie ist im Tradegate-Handel aktuell 0,5 Prozent im Minus zum Freitag und kostet 68,86 Euro (Stand: 11.3.2023, 10:30 Uhr). Auf Monatssicht notiert die Aktie 5,8 Prozent im Minus, im Jahresvergleich hat sie 76,5 Prozent an Wert eingebüßt.

Bei SolarEdge laufen die Geschäfte aufgrund einer schwachen Nachfrage in Europa und den USA derzeit schlecht. Im Februar hatte das Unternehmen mit seinen Zahlen für 2023 und seinem Ausblick ein weiteres Mal enttäuscht. Die Aktie hat in der Folge in den letzten Monaten deutlich an Wert eingebüßt.

ECOreporter sieht bei SolarEdge grundsätzlich nach wie vor Potenzial. Die Nachfrage nach Wechselrichtern und anderer Solartechnologie dürfte angesichts des weltweiten Solarausbaus mittelfristig wieder steigen, spätestens wenn die aktuell hohen Lagerbestände der Kunden abgebaut sind.

ECOreporter rät derzeit aber von einem Einstieg bei SolarEdge ab, weil die Aktie mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 60 für 2024 weiterhin deutlich zu hoch bewertet ist. Trotz des drastischen Einbruchs ist der Kurs auf Sicht von fünf Jahren noch immer 96 Prozent im Plus.

Mehr zu Investments in die Solarbranche erfahren Sie in unserem Dossier Das sind die besten Solaraktien – wo sich jetzt der Einstieg lohnt.

SolarEdge ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie der Kategorie Nachhaltige Mittelklasse. Ein Unternehmensporträt finden Sie hier.

Lesen Sie auch: Langfristig gut investiert – diese nachhaltigen Mittelklasse-Aktien sind aktuell empfehlenswert.

SolarEdge Technologies Ltd.: ISIN US83417M1045 / WKN A14QVM

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